An etlichen Stellen im Artikel ist von Reduktion zu lesen: Die Chemieindustrie soll auf die Produktion von Plastik verzichten, der PKW-Bestand soll sich mindestens halbieren, und so weiter, nahezu endlos.
Dem kann man eigentlich nur beipflichten. Es gibt vieles, auf das wir werden verzichten müssen, wobei der Verzicht an sich wahrscheinlich gar nicht mal so schlimm ist. Unsere Lebensgrundlagen sind jedenfalls viel wichtiger.
Die große Frage ist nur, wie der hochdynamische Kapitalismus darauf reagiert. Wie störanfällig er ist, sieht man immer dann, wenn Krise ist: Dann muss der Staat Hunderte von Milliarden ins System pumpen, damit es nicht zusammenbricht. Denn der Kapitalismus verträgt keinen Stillstand, er kann nur wachsen oder schrumpfen. Wächst er, so braucht er immer mehr Rohstoffe und Energie - Umweltaspekte können nicht berücksichtigt werden. Schrumpft er, droht eine unkontrollierbare Abwärtsspirale ins Bodenlose. Eine "erwünschte" Rezession, also ein Schrumpfen ausdrücklich ohne Aussicht auf Rückkehr des Wachstums, würde den Zusammenbruch der Wirtschaft bedeuten. Die Investitionen würden ausbleiben und damit die Einkommen, die nur aus der laufenden Wachstumsmühle heraus generiert werden können.
Wie steigt man aus einem immer schneller fahrenden Zug aus? Das ist eine ökonomische Frage, die keineswegs unwichtig, sondern absolut zentral ist.