... ergeben sich Ungereimtheiten.
In der Folge wurde das vietnamesisch-kambodschanische Grenzgebiet mit B-52-Bombern angegriffen. Allein in Kambodscha kamen bei diesen Bombardierungen etwa 600.000 Menschen zu Tode. Die Bombardierungen wurden von Guam aus in der Zeit vom 18. März 1969 bis zum 26. Mai 1970 durchgeführt. Das Ziel war die Unterbindung der Truppentransporte des Vietcong und die Zerstörung feindlicher Stützpunkte auf kambodschanischem Staatsgebiet.
Nach "Final Solutions: Mass Killing and Genocide in the 20th Century" S.84 von Benjamin A. Valentino starben von 1969 bis 1973 30.000 bis 150.000 Menschen durch die Bombardierung in Cambodscha. Nach "The Killing of Cambodia: Geography, Genocide and the Unmaking of Space"
von James A. Tyner waren es zwischen 30.000 und über 500.000 Tote.
600.000 Tote nur für das eine Jahr ist bereits höher als die geschätzte Anzahl der Gesamttoten in 4 Jahren.
Die Schätzungen an Toten für die Operation Menu (https://en.wikipedia.org/wiki/Operation_Menu 18. März 1969 bis zum 26. Mai 1970) liegt bei 4000+ (und nicht bei 600.000) Toten. Die Schätzung ist sicherlich zu niedrig.
Aber mal als Vergleich. Im 2. Weltkrieg wurden 1.3 Millionen Tonnen Bomben über Deutschland abgeworfen - was zu einer Schätzung von 300.000 bis 600.000 Todesopfern durch den Luftkrieg führte - und das meistens in dichtbebauten Gebieten.
Über Kambodscha wurde ungefähr ein 1/12 (108.000 Tonnen) der Bombenmenge abgeworfen - dazu noch in einer eher ländlichen Gegend. Ich würde daher Pi*Daumen von 25.000 bis 50.000 Toten ausgehen. Immer noch zu viel und immer noch ein Verbrechen, aber der Wahrheit wird ja auch nicht geholfen, wenn man sich mit dem Anschein nach übertriebenen Zahlen angreifbar macht und damit den Rest des Artikels entwertet.
Das ist so wie mit den Todeszahlen in Dresden 1945. Da wurden von interessierter Seite Zahlen von bis zu 500.000 Toten genannt - der aktuelle Stand der Forschung geht eher von 25.000 aus.