Bei allen gerechtfertigten Einwänden gegenüber einem "rechten Nationalismus" sollte man sich stets vor Augen führen, dass nicht nur die Gründungsszene der Linken eine nationalistische war - in der Französischen Revolution setzte sich das französische Volk gegen die von Frankreich angeführte monde der Aristokratie durch -, sondern dass sich die meisten sozialistischen Experimente des 20. Jahrhunderts nationalen Befreiungsbewegungen verdanken (und nur manchmal von ernstgemeinten internationalistischen Impulsen durchdrungen waren).
Per se KANN man Nationalismus so verwenden, dass es einfach nur ein Fokus darauf ist, eine Nation zu gründen, formen, etc.
So wird es aber nicht verwendet, selbiges Problem bei der "Diktatur", was ja eigentlich nur für Herrschaft stehen würde. Aber so wird es nicht verwendet.
Geht man nicht gerade zu einem vollendenten Kommunismus oder wie man es nennen will, in dem die ganze Welt einfach friedlich zusammen lebt, ganz ohne Nationen und Regierungen, wird man (schon aus verwaltungstechnischen Gründen) immer Nationen haben. Das hat mit Nationalismus nichts zu tun, worunter man ja nicht versteht: "Ich bin Teil einer Nation!" sondern "Meine Nation ist viel geiler als alle anderen! Andere Nationen sind scheiße und minderwertig!" meist verbunden mit der typischen rechten Einstellung "Das Geile sollte über das Minderwertige herrschen!"
Hätten die genannten Linken damals nicht national argumentiert, wären sie wohl schlichtweg automatisch zu Rechten geworden, denn dann hätte sie ja darüber gesprochen, dass sie einfach Mal über das Schicksal anderer Nationen entscheiden und nicht nur die eigene. Wenn es um "Weltrevolution" geht, DARF es sich bei Linken ja schlichtweg nur um die Verbreitung einer Idee drehen. Das war wie so machen wie "Freiheit und Demokratie herbeischlachten" ist so rechtsextremistisch wie nur was.