Ansicht umschalten
Avatar von Rkahr
  • Rkahr

mehr als 1000 Beiträge seit 25.04.2023

Re: ich glaube fast alle verstehen Bhutan nicht so richtig

Und genau das ist das Problem.

Da wird auf der einen Seite gehalten, "Uns geht es doch sehr gut, guck mal, die sind in Bhutan sind doch auch sehr glücklich, und die sind doch CO2 neutral......"

Cool, gucken wir es uns doch auch mal an.

"Die Sterblichkeit bei unter 5-jährigen betrug 2021 26,7 pro 1000 Lebendgeburten." (2,7 %)

"In Deutschland sind es rund vier von 1.000 Kindern." (0,4 % )

OH. Auf einmal ist da Bhutan nicht so das vorbild.

"Im Jahre 1985 wurde ein neues Staatsbürgerschaftsgesetz erlassen, das die Anerkennung als bhutanische Staatsangehörige vom erneuten Nachweis des ständigen Wohnsitzes vor dem 31. Dezember 1958 abhängig machte. Auch materiell-rechtlich nahm das Gesetz von 1985 einen rückwirkenden, belastenden Eingriff in die Staatsbürgerstellung vor. Dadurch wurde eine große Anzahl der nepalischen Volkszugehörigen in plötzliche Beweisnot gebracht; für sie bestand die Gefahr, zu Ausländern und illegalen Einwanderern erklärt zu werden.

Seit 1988 betreibt die Regierung eine Politik der kulturellen Assimilierung. Diese auch als „Bhutanisierung“ bezeichnete Politik bestand in einer verstärkten Betonung des Staatsgrundsatzes von tsa wa sum (Einheit der drei Elemente: König, Regierung und Königreich oder Land) und der Auferlegung kultureller Assimilationspflicht an die Ngalong-Traditionen in Gestalt eines Gebots, den herkömmlichen Verhaltenskodex der herrschenden Gruppe zu befolgen, die nationale Kleidung der ethnischen Bhutaner zu tragen und die Sprache der Ngalongs als alleinige Amtssprache zu benutzen.

In der folgenden Zeit kam es zu erheblichen Unruhen in Südbhutan, denen die Regierung mit einem verstärkten Einsatz von Armee und Polizei begegnete. Seit Mitte 1991 begann eine Kampagne der Einschüchterung und Vertreibung, entweder mit der Behauptung fehlender oder nicht nachweisbarer Staatsangehörigkeit oder unter Abnötigung „freiwilliger“ Auswanderungserklärungen. Eine große Anzahl der nepalischen Volkszugehörigen – insgesamt etwa 100.000 – flüchteten nach Nepal, wo sie in Flüchtlingslagern leben.

Die im Exil lebenden Bhutaner nepalischer Volkszugehörigkeit gründeten 1990 die Bhutan Peoples Party (B.P.P.), die die Interessen der Südbhutaner vertritt. Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzung in Südbhutan in den Jahren 1990 bis 1992 wurde Mitgliedern und Sympathisanten der B.P.P. ein sogenanntes „NOC“ (No Objection Certificate), das für den Zugang zu Schulen, höherer Bildung und Berufen des öffentlichen Dienstes erforderlich ist, verweigert. Im Februar 1992 wurde diese Praxis wieder aufgegeben. Mitglieder und Anhänger der B.P.P. wurden inhaftiert und auch misshandelt. In einigen hundert Fällen konfiszierten Regierungstruppen den Grundbesitz von Personen, die als Staatsfeinde eingestuft wurden, brannten ihre Häuser nieder oder verwüsteten sie. "

"Im Jahr 2020 praktizierten in Bhutan 5 Ärztinnen und Ärzte je 10.000 Einwohner."

"4,5 Ärztinnen und Ärzte auf je 1 000 Einwohnerinnen und Einwohner."

Also, zu deutsch:

- Medizinische Grundversorgung? Wozu?

- Wer aus anderen Bevölkerungsschichten kommt wird zum illegalem Einwanderer erklährt

- Fick deine Kultur, sprich die Landessprache, oder es setzt was

- Wenn du demonstrierst, kommt die Armee, und schmeißt dich raus

- Legst du dich mit der Regierung an, sagst du dem Privatleben tschüss.

- Gewaltenteilung? Nein danke.

Dann braucht man die AFD auch nicht mehr wählen. Sage mir, du bist Reichsbürger, ohne mir zu sagen, dass du Reichsbürger bist.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten