Ist es vertretbar, dass ein paar Prozent Hochgefährdeter geschont werden (Variante 1), wenn der Preis dafür ist, dass die gesamte Volkswirtschaft zusammenbricht mit der Folge einer existenziellen Gefährdung vieler Menschen durch Elend, Depression und Selbstmord (Variante 2)?
Ich fürchte, der Autor ist hier zu optimistisch. Natürlich geht es nur um ein paar Prozent Hochgefährdeter - zunächst. Aber wer weiß das schon, ob er dazu gehört? Gibt durchaus auch Sterbefälle unter den Jüngeren.
Sobald die Menschen nicht mehr das Gefühl hätten, dass der Staat versucht sie zu schützen, würde auch Panik ausbrechen und man hätte eine unkontrollierte Situation mit den entsprechenden Folgen für die Volkswirtschaft. Vor allem, wenn sich z.B. in Unternehmen 15-20% der Belegschaft oder mehr krank melden. Der Autor zitiert ja nur die Staaten die handeln - ich kenne einige Personen, die in Großunternehmen handeln, die waren wesentlich schneller als der Staat und haben ihre Mitarbeiter ins HomeOffice gesetzt und Vorsichtsmaßnahmen ergriffen.
Rational gesehen, mag es eine Option sein, ein paar % der Population zu opfern, real würden die Effekte aus Angst, Chaos und Panik schlimmer sein - auch in der Versorgung, alle hätten Sorge Dinge nicht mehr zu bekommen - dass ein Gegenüber von Varianten keinen Sinn macht.
Deswegen gibt es quasi auch die gleiche Antwort von Linken und Rechten Parteien - es gibt natürlich unterschiedliche Nuancen, aber ein Business As Usual um die aktuelle Ausprägung des globalisierten Kapitalismus so weiter laufen zu lassen, ist keine reale Option. [EDIT: Keine reale Option, die wirtschaftlich nicht ähnliche Effekte hätte]
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (02.04.2020 13:26).