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  • Sanches

mehr als 1000 Beiträge seit 16.09.2007

Nicht wissen oder nicht wissen wollen?

Die aufklärerischen Ansätze in allen ehren, aber man kann nur
jemanden aufklären, der bereit ist sein Wertesystem zur Disposition
zu stellen. Ich sehe da an Journalisten eher einen krampfhaften
Versuch an alten Werte der vergangenen neoliberalen Dekaden
festzuhalten.

Einerseits, weil sich Artikel schreiben extrem verkompliziert, wenn
die Gut-Böse-Koordinaten repositioniert werden müssen - vom
gänzlichen Abschaffen dieser Koordinaten ganz zu schweigen.
Andererseits, weil sich schon in einem Artikel ein Gut-Böse-Schema
erkennen lassen muss, damit er besonders nachgefragt wird. Hier hat
insbesondere die Aufklärung an der gesammten Gesellschaft versagt,
bzw. geht diese Aufklärun seit geraumer Zeit große Schritte
rückwerts.

Dass Ganze eingebettet in ein System der Konkurrenz, wo Redakteure
von Lokalzeitschriften mit 1000 Euro im Monat auskommen müssen,
angehende Schreiberlinge 10 cent die Zeile bekommen und wo
Konformismus mit Pöstchen und Geschenken belohnt werden.

Dazu kommt der süße Triumpf, wenn man sich der
Herrschaftsrechtfertigung ergiebt, und außschließlich Schmalz in das
Stopfen immer größerwerdender ideologischer Lücken investiert.

Ich glaube also gar nicht, dass Journalisten kritisch reflektieren
möchten. Durchaus aber Wahrheit schaffen, wo vorher nur Realität
herrschte.

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