Emma Blackoak schrieb am 18.10.2018 11:37:
Ein Entfremdeter weist ja schon per Definition selbst eine Art künstlicher Intelligenz auf, gerade weil er weitgehend ohne Gefühlsbeteiligung denkt, Gefühle häufig sogar als bedrohlich und störend erlebt und sich nicht selten als minderwertig vorkommt, wenn ihm seine Gefühle einen Strich durch die Rechnung machen.
Wenn ich Musik komponiere, komme ich regelmässig in einen sehr gefühlsbetonten Zustand. Da gibt es Lachanfälle und Weinkrämpfe... Wenn ich diesen Zustand nicht erreiche kommt meist nur Mist raus.
Dabei sind auch bedrohliche Gefühle wichtig und nützlich.
Ist ja nicht wirklich ein Gegenbeispiel (das wäre ein Beispiel, das meine Ausführungen zu widerlegen geeignet wäre), sondern vielmehr eine Bestätigung. Alle aufkommenden Impulse aus allen Regionen des menschlichen Körpers sind wichtig und sollten zumindest nicht blockiert werden. Ob man den jeweiligen Impulsen dann folgt oder das auf später verschiebt, ist dann ein anderes Thema. Wir sollten in der Tat damit aufhören, unsere Gefühle zu blockieren, denn in Wirklichkeit blockieren wir damit den Fluß von Körperenergien, letztlich sogar nachhaltig, so daß uns mit der Zeit Empfindungsfähigkeit verloren geht. Natürlich, wer auf rein kognitive Wahrnehmung setzt und meint, damit glücklich werden zu können, der blockiert, was das Zeug hält, wenn Gefühle z.B. das berufliche Weiterkommen gefährden. Doch glaube ich nicht, daß ein solcher Mensch jemals wirklich zu einem glücklichen, zufriedenen Leben finden wird, auch wenn er meint, sein Glück liege in der Verdrängung unerwünschter Selbstanteile und unerwünschter Empfindungen. Ich jedenfalls bin froh, neben Freude auch Schmerz empfinden zu können, denn dieser ist für die autonome Orientierungsfähigkeit nicht minder wichtig und notwendig wie die Freude und alles, was mich empathisch und sympathisch anzieht.