http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,295993,00.html
"Der Aufstand des irakischen Schiitenführers Muktada al-Sadr gegen
die Besatzer war vorhersehbar. Doch anstatt den jungen Radikalen
frühzeitig aus dem Verkehr zu ziehen, setzten die USA monatelang auf
illusorische Lösungen. Nun droht ein Showdown in der heiligen Stadt
Nadschaf. "
Tja, hätten die USA schon frühzeitig wie bei Yassin und Rantisi
gehandelt, wäre das erspart geblieben. So müssen ein paar Tausend
mehr sterben als nötig, wenn man frühzeitig gehandelt hätte.
" Fahrlässig haben sich die USA so selbst in eine Zwickmühle
manövriert: Durch ihre Tatenlosigkeit haben sie den Aufstieg al-Sadrs
so lange ermöglicht, bis jener in der Lage war, die USA zu einem
militärischen Showdown zu zwingen. "
"Gleich mehrere Gelegenheiten ließen die Besatzer verstreichen,
Muktada al-Sadr frühzeitig aus dem Verkehr zu ziehen. Als am 10.
April 2003 der konkurrierende, US-freundliche Schiitenführer Sajjid
Abd al-Madschid al-Chui getötet wurde, richtete sich der Verdacht
schnell gegen al-Sadr. Ein junger irakischer Richter untersuchte den
Fall und kam zu dem Ergebnis, dass al-Sadr den Tod in Auftrag gegeben
habe. Im August 2003 erließ er deshalb einen Haftbefehl gegen den
nach eigenen Angaben 31 Jahre alten, vermutlich aber erst 25 Jahre
zählenden Prediger.
Aus Angst, eine Festnahme könnte seine Anhänger radikalisieren,
verzichteten die USA allerdings darauf, al-Sadr festzusetzen. Zwei
Mal wurden entsprechende Pläne in letzter Minute gestoppt, berichtet
das amerikanische Magazin "Newsweek" in seiner aktuellen Ausgabe.
Eine gefährliche Art von Appeasement, wie sich heute zeigt. Denn eine
Gefangennahme al-Sadrs hätte den gemäßigten schiitischen Führern wie
Ali al-Sistani geholfen - und das wäre durchaus im US-Interesse
gewesen. Vielleicht hätte es ein paar Tage Unruhen gegeben, mit
Sicherheit auch eine schlechte Presse für die Besatzer und Vorwürfe,
eine neue Front aufzumachen - möglicherweise hätte aber der
gegenwärtige Aufstand verhindert werden können."
"Der Aufstand des irakischen Schiitenführers Muktada al-Sadr gegen
die Besatzer war vorhersehbar. Doch anstatt den jungen Radikalen
frühzeitig aus dem Verkehr zu ziehen, setzten die USA monatelang auf
illusorische Lösungen. Nun droht ein Showdown in der heiligen Stadt
Nadschaf. "
Tja, hätten die USA schon frühzeitig wie bei Yassin und Rantisi
gehandelt, wäre das erspart geblieben. So müssen ein paar Tausend
mehr sterben als nötig, wenn man frühzeitig gehandelt hätte.
" Fahrlässig haben sich die USA so selbst in eine Zwickmühle
manövriert: Durch ihre Tatenlosigkeit haben sie den Aufstieg al-Sadrs
so lange ermöglicht, bis jener in der Lage war, die USA zu einem
militärischen Showdown zu zwingen. "
"Gleich mehrere Gelegenheiten ließen die Besatzer verstreichen,
Muktada al-Sadr frühzeitig aus dem Verkehr zu ziehen. Als am 10.
April 2003 der konkurrierende, US-freundliche Schiitenführer Sajjid
Abd al-Madschid al-Chui getötet wurde, richtete sich der Verdacht
schnell gegen al-Sadr. Ein junger irakischer Richter untersuchte den
Fall und kam zu dem Ergebnis, dass al-Sadr den Tod in Auftrag gegeben
habe. Im August 2003 erließ er deshalb einen Haftbefehl gegen den
nach eigenen Angaben 31 Jahre alten, vermutlich aber erst 25 Jahre
zählenden Prediger.
Aus Angst, eine Festnahme könnte seine Anhänger radikalisieren,
verzichteten die USA allerdings darauf, al-Sadr festzusetzen. Zwei
Mal wurden entsprechende Pläne in letzter Minute gestoppt, berichtet
das amerikanische Magazin "Newsweek" in seiner aktuellen Ausgabe.
Eine gefährliche Art von Appeasement, wie sich heute zeigt. Denn eine
Gefangennahme al-Sadrs hätte den gemäßigten schiitischen Führern wie
Ali al-Sistani geholfen - und das wäre durchaus im US-Interesse
gewesen. Vielleicht hätte es ein paar Tage Unruhen gegeben, mit
Sicherheit auch eine schlechte Presse für die Besatzer und Vorwürfe,
eine neue Front aufzumachen - möglicherweise hätte aber der
gegenwärtige Aufstand verhindert werden können."