Dorn schrieb am 6. Juli 2003 23:28
> Heisst das, Du glaubst ( weisst / befürchtest ) das Politiker die
> Fäden in den Händen halten ?
"Wer hält die Fäden in den Händen, an denen ich hänge?" ( Pinocchio )
Ja, GIA könnte damit fast zu einer Art Erlösungshoffnung werden.
Während es wohl kaum Aussicht gibt, dass die "Terrorist Information
Awarness" Terroristen fängt, die es zwar einerseits auf die
Institutionen der USA abgesehen haben, meist jedoch leider (
zumindest für die Fahnder, die ja nun auch nicht bloß Geld ausgeben
können, ohne Erfolge vorzuweisen - Gegenfrage: "Was tun die
überhaupt?" ) ausserhalb der USA agieren, so hat eine
"Volks-Intelligence-Agency", also eine Art öffentlicher
Gegen-Geheimdienst, keine schlechten Chancen den politisch-,
ökonomischen Filz sichtbar zu machen, wenn man ihn lässt.
Wie auch immer das ausgeht, ob so pessimistisch, wie nyx meint, der
in GIA eine Art Fortsetzung des Paparazzitums sieht, dass vor allem
von aufrechten, weißen, christlichen Spannern genutzt wird oder so
optimistisch, wie von den Machern von GIA intendiert, ich denke, mit
GIA greift doch schon eine Dialektik der Überwachung, die anders, als
digital capital und new economy, wirklich in die
Informationsgesellschaft mündet. Der Yale-Informatiker David
Gelernter hat vor etwas mehr als 10 Jahren die reichlich
optimistische Vision einer Überwachungsgesellschaft in seinem Buch
"Spiegelwelten" beschrieben ( wofür er prompt eine Bombe vom
legendären Una-Bomber erhielt, die ihm seinen linken Arm kostete ),
in dem der rationalistische Wunsch nach "Übersicht", nach einem
großen, öffentlichen Panoptikum beschrieben wurde ( damals mit
riesigen Parallelrechnern, auf denen Gelernters Sprache LINDA läuft
und CBR-Programmen, die das Data-Mining und das Inferenzieren über
Trellis-Strukturen abwickeln). Dazu passt eine kybernetisch,
hydraulische Gesellschaft, die mit sich selbst rückgekoppelt ist, die
jederzeit weiß, was sie tut und sich wie einst der faschistische,
griechische Stadtstaat Sparta, als eine sportive
Leistungs-Gemeinschaft identifiziert, die total politisiert ist ( wie
die Sowjetunion auf Kapitalismusdroge ).
Neue Gesellschaft - neuer Mensch, so lautet die Maximalhypothese. Das
kann kurzfristig in eine Art Klassenkampf münden, wie hier im Forum
ja auch schon überdeutlich befürchtet ( bis hin zur Vermutung, dass
der MIT-Server, auf dem GIA läuft soch jetzt unter DDoS Angriffen
leidet, während ich eher glaube, dass das Projekt, kurz nach seinem
Launch, einfach noch nicht stabil läuft ) aber Evolutions- und
Controlling-Phantasien, werden dadurch nur gebremst, nicht beseitigt.
Tloen
> Heisst das, Du glaubst ( weisst / befürchtest ) das Politiker die
> Fäden in den Händen halten ?
"Wer hält die Fäden in den Händen, an denen ich hänge?" ( Pinocchio )
Ja, GIA könnte damit fast zu einer Art Erlösungshoffnung werden.
Während es wohl kaum Aussicht gibt, dass die "Terrorist Information
Awarness" Terroristen fängt, die es zwar einerseits auf die
Institutionen der USA abgesehen haben, meist jedoch leider (
zumindest für die Fahnder, die ja nun auch nicht bloß Geld ausgeben
können, ohne Erfolge vorzuweisen - Gegenfrage: "Was tun die
überhaupt?" ) ausserhalb der USA agieren, so hat eine
"Volks-Intelligence-Agency", also eine Art öffentlicher
Gegen-Geheimdienst, keine schlechten Chancen den politisch-,
ökonomischen Filz sichtbar zu machen, wenn man ihn lässt.
Wie auch immer das ausgeht, ob so pessimistisch, wie nyx meint, der
in GIA eine Art Fortsetzung des Paparazzitums sieht, dass vor allem
von aufrechten, weißen, christlichen Spannern genutzt wird oder so
optimistisch, wie von den Machern von GIA intendiert, ich denke, mit
GIA greift doch schon eine Dialektik der Überwachung, die anders, als
digital capital und new economy, wirklich in die
Informationsgesellschaft mündet. Der Yale-Informatiker David
Gelernter hat vor etwas mehr als 10 Jahren die reichlich
optimistische Vision einer Überwachungsgesellschaft in seinem Buch
"Spiegelwelten" beschrieben ( wofür er prompt eine Bombe vom
legendären Una-Bomber erhielt, die ihm seinen linken Arm kostete ),
in dem der rationalistische Wunsch nach "Übersicht", nach einem
großen, öffentlichen Panoptikum beschrieben wurde ( damals mit
riesigen Parallelrechnern, auf denen Gelernters Sprache LINDA läuft
und CBR-Programmen, die das Data-Mining und das Inferenzieren über
Trellis-Strukturen abwickeln). Dazu passt eine kybernetisch,
hydraulische Gesellschaft, die mit sich selbst rückgekoppelt ist, die
jederzeit weiß, was sie tut und sich wie einst der faschistische,
griechische Stadtstaat Sparta, als eine sportive
Leistungs-Gemeinschaft identifiziert, die total politisiert ist ( wie
die Sowjetunion auf Kapitalismusdroge ).
Neue Gesellschaft - neuer Mensch, so lautet die Maximalhypothese. Das
kann kurzfristig in eine Art Klassenkampf münden, wie hier im Forum
ja auch schon überdeutlich befürchtet ( bis hin zur Vermutung, dass
der MIT-Server, auf dem GIA läuft soch jetzt unter DDoS Angriffen
leidet, während ich eher glaube, dass das Projekt, kurz nach seinem
Launch, einfach noch nicht stabil läuft ) aber Evolutions- und
Controlling-Phantasien, werden dadurch nur gebremst, nicht beseitigt.
Tloen