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  • Capri

mehr als 1000 Beiträge seit 18.12.2002

Re: Weia ... Kriegsfilme sind gerade wieder in, warum wohl?

exkoelner schrieb am 05.07.2019 16:50:

Also das schreibt die Bundeswehr den Jugendlichen, die sie an den Schulen ansprechen dazu:

"Gut zu wissen: Natürlich ist ein Auslandseinsatz immer mit einem gewissen Risiko verbunden und hat in der Vergangenheit auch schon Tote gefordert. Aus diesem Grund bekommst du ein verbessertes Gehalt bzw. einen größeren Sold, wenn du zum Beispiel für die Bundeswehr im Ausland in Afghanistan oder einem anderen Land aktiv bist. Mit einem Einsatz im Ausland kannst du deinen Verdienst also deutlich steigern."."

Ich kenne Freiwillige die sich, teils mehrmals, für Afghanistan meldeten, fast immer wegen "Ich will mal bauen" als der Möglichkeit an Hausbesitz zu kommen ohne dafür 25 Jahre lang arbeiten zu müssen unter der Unsicherheit, werde ich mal krank was ist mit Freundin, Kind und Haus?

Also alles bodenständige Menschen, zurück kamen sie verändert, ich habe mich für mich gefragt ob es ihnen wert war für das Häuschen so viel von ihrer Persönlichkeit zu opfern?

Meine das praktische Problem ist ja das man selber kaum in Voraus sagen kann ob man das Erlebte verkraften kann oder ob es einem zu viel an der Seele frisst, auch Psychologen können da wohl vorab keine Aussagen machen.

Heute muss sich jeder unserer Soldaten bewusst sein, das er nicht nur sein Vaterland seien Heimat verteidigt sondern per Befehl auch dazu genötigt werden kann Unrecht im Namen seines Vaterlands zu begehen, Unschuldige zu töten oder Einsätze aus wirtschaftlichen Interessen durchzuführen.

Spätestens 1995 musste die Bundeswehr imho einen Teil ihrer Ideale über Board werfen.

Die USA hat schon seit Jahrzehnten so TV-Serien, die den "tapferen Einsatz" im Krieg für die USA verherrlichen, wie Navy Seals, Navy CIS, The Last Ship, Homeland, etc.

Es fehlt, ein bei uns unter dem Titel "Einsatz in Vietnam" gezeigter Militär Werbefilm der etwas Anlehnung an die Westernserien wie "Bonanza" hatte, letztendlich gewinnen immer die Guten weil sie nun mal ob aller Misstände moralisch überlegen sind.

In Erinnerung vielleicht auch durch die Titelmelodie "Paint in Black" von den Stones.

Doch gibt es eine US (!!) Antikriegsserie der imho die ganze Phalanx der Kriegsfilme nicht das Wasser reichen kann "M.A.S.H." :)

Was die Zeitungen mit ihren offensichtlichen Artikeln nicht erreichen, versuchen TV-Serien und Hollywood-Produktionen. Wir kannten alle Top-Gun als extrem albern, kein Deutscher hätte sich in den 80ern wegen so etwas für Krieg begeistern lassen, aber seit dem hat sich das Bildungssystem verändert, die ökonomische Lage vieler.

Etlichen ist vielleicht nicht bekannt das es in Hollywood so etwas wie eine Behörde gibt, die Kriegsfilme absegnen muss in Bezug ob sie Unterstützung durch das US Militär (finanziell wie auch Nutzung der Drehorte und des Materials) bekommen, die meisten der Projekte hätten ohne die 'Absegnung' wohl kaum eine Möglichkeit realisiert zu werden.

Glaube kaum das die Mittel für "World Invasion: Battle Los Angeles" ohne diese Unterstützung zusammengekommen wären.

Wenn man kritzebitzerisch sein will, war schon die Herr der Ringe-Produktion eine Pro-Krieg-Produktion

Naja, sich so eng wie möglich an die Vorlage von Tolkin zu halten sehe ich jetzt nicht so negativ, gut die pompösen Schlachten waren bei Tolkin nicht so detailliert ausgeführt, aber es passte zu der Geschichte.

Filme wie "Independence Day" oder "Der Patriot" siedle ich da in einer ganz anderen Liga an.

Schön das man sich mal wieder nach langer Zeit mit dem 1. Weltkrieg beschäftigt, auch filmisch, aber ob das gerade passiert, weil man alte, dumme Tendenzen verhindern will, oder genau die über 100 Jahre später wieder nach vorne holen will, das halte ich noch nicht für abschließend geklärt.

Vielleicht wird auch zu viel hineininterpretiert?

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