Ansicht umschalten
Avatar von Spunky
  • Spunky

mehr als 1000 Beiträge seit 05.07.2000

Re: Staatsschulden wirken doppelt ungerecht

Livius schrieb am 12.08.2024 02:22:

1. Wenn der Staat Anleihen begibt, sind Zinsen zu zahlen. Diese fließen ausschließlich Kapitalbesitzern zu, die in Staatsanleihen investiert haben. Auf der anderen Seite müssen alle Steuerzahler - zu einem großen Teil über die Umsatzsteuer und andere Verbrauchsteuern - für die Zinszahlungen aufkommen.

Wenn sich Staatsanleihen nicht mehr lohnen, dann holen sich die Kapitalbesitzer an anderer Stelle das Geld. Zum Beispiel indem man in Immobilien investiert und die Mieten explodieren lässt. Oder Firmen aufkauft, diese fleddert und filetiert und dann einen Trümmerhaufen zurück lässt (Stichwort: Heuschrecken).
Wo ist jetzt der Gewinn für das allgemeine Volk bei dieses Perspektive?

2. Staatsschulden belasten zukünftige Generationen. Dies gilt auch für Zukunftsinvestitionen. Denn die Nutzungsdauer von Investitionsgütern ist begrenzt. Solaranlagen zum Beispiel müssen nach etwa 20 bis 30 Jahren erneuert werden. Wer also heute geboren wird, hat in Zukunft nicht nur einen Schuldenberg vor sich, sondern muss auch für die Ersatzinvestitionen aufkommen.

Eine verrottete Infrastruktur ist besser als ein Berg Schulden? Diese einfache Denke, die Generationen danach hätten zu viele Schulden, funktioniert nicht. Die Menschen haben schlicht den Kapitalismus nicht verstanden. Damit einer sein Vermögen vergrößern kann, muss ein anderer Schulden machen.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten