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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

Kinder

Der Rationalitätspegel in Frankreich ist wenigstens so hoch, die Wichtigkeit massiver Schutzmassnahmen für den Präsenzunterricht einzusehen, aber nicht hoch genug, um den Ansatz 'Wirtschaft zuerst' in Frage zu stellen. Frankreich hat es bereits auf über 80'000 Tote gebracht, obwohl die Bevölkerung kleiner ist als die deutsche. Nicht gerade ein Vorbild. Und auch dort, womöglich noch etwas früher, droht die britische Mutante.

Eine Frage wär natürlich, wie es denn in Frankreich mit der Lüftbarkeit von Klassenräumen bestellt ist. Vielleicht besser?

Es nervt, stets implizit, manchmal auch explizit, als Kinderleiden-Verächter hingestellt zu werden, wenn es doch in erster Linie darum geht, den Erwachsenen die Blagen vom Hals zu schaffen, damit diese sich möglichst ungestört ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit widmen können. Da wird dann die Schule zum Kinderparadies stilisiert, ohne dass die lieben Kleinen seelisch verkümmern. In normalen Zeiten spielt es nicht so eine Rolle, wenn die Schulhäuser vergammeln, die Stunden ausfallen, die Klassen zu gross, der Lehrkörper zu klein und unterbezahlt ist. Gut, bezüglich Verachtung letzterer hat sich nichts geändert. Kaum jemand unter den eifrigen Schulbesuchfans würde verlangen, dass Lehrpersonen priorität geimpft werden sollen.

Normaler sozialer Austausch unter den Kids ist auch bei offenen Schulen nicht möglich. Und wer behauptet, eine eventuelle Niedergeschlagenheit sei nur auf mangelnden Präsenzunterricht zurückzuführen, macht sich lächerlich. Die Pandemie drückt auch anderweitig aufs Gemüt, allen.

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