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  • DrFunfrock

mehr als 1000 Beiträge seit 10.01.2000

Eine Frage bleibt unbeantwortet

Wenn hinter diesem Anschlag eine Terrororganisation steht, welches
strategische Ziel steht hinter diesem Anschlag? Ich habe solch ein
Ziel schon in New York, als auch in Madrid vermisst.

Terroristen, die ohne Sinn und Verstand bomben, also wirklich nur
Schrecken ohne Folgen verbreiten wollen, gibt es nicht. Nun ist eine
häufig geäusserte Vermutung, dass der Schrecken werden soll, um den
Terror der eigenen Regierung zu verstärken und so eine Auflösung des
westlichen Blocks zu erreichen. Dieses lässt sich aber keineswegs
bestätigen und würde bei dem Tempo eher Jahrhunderte dauern.

Ich erinnere mich gut an die Schläge der RAF oder anderer Gruppen,
die alle darauf abstellt waren exponierte Vertreter des "Systems" zu
treffen, um deren Rolle zu verdeutlichen und durch die zunehmende
Repression der Regierung ein Aufstandspotential zu schaffen.

Wenn man die "Terroristen" in Südamerika betrachtet, haben die sich
in der Regel auf die Hit-and-Run-Technik verlegt, um die
militärischen und wirtschliche Grundlage des Staates zu treffen.
Diese waren in jüngerer Vergangenheit eigentlich nur 2 mal
erfolgreich, nämlich in Nicaragua und Kuba. Ähnliches findet jetzt
auch im Irak statt.

Die Anschläge in den Hauptstädten des Westen passen aber in kein
derartiges Muster. Sie zielen nicht auf die Übernahme der Macht in
absehbarer Zeit und scheinen daher sinnlos zu sein.

Seitdem aber bei den Anschlägen in Madrid erwiesen ist, dass Polizei
und Geheimdienst zu den Attentätern guten Kontakt hatten und der
damalige Ministerpräsident Aznar Spaniens um seine Wiederwahl
fürchtete und in seiner Not die Anschläge der ETA zuschieben wollte,
ist zu fragen, ob diese Anschläge nicht in Wahrheit von westlichen
Geheimdiensten initiiert wurden, um den Kurs in Asien und im nahen
Osten nicht weiter in die Kritik geraten zu lassen. Denn sowohl
Afganistan, Irak und der Kosovo sind ein Desaster. Zudem muss die
Gegend rund um das Kaspische Meer kontrolliert werden und das kostet
zusätzlich Ressourcen. Auch war die Sicherheitspolitik wieder in den
Blickpunkt der Bürgerrechtler und der Medien gekommen. Blairs und
GWBs Lügen hatten die Basis in der Bevölkerung für deren Politik
schwinden lassen und ein Wiederauffrischung der 9/11-Erinnerungen
wurde notwendig.

Westliche Staaten könnte man wirtschaftlich recht einfach, durch
einen Anschlag auf das Stromnetz und die Wasserversorgung treffen.
Dass gilt insbesondere für die USA, die an ihrer Liberalisierung der
Elektrizitätversorgung leidet. Ähnliche Probleme gibt es in Schweden.
Aber auch die Wasserversorgung für Californien mit seinen
Industriegebieten ist hoch empfindlich. Doch nichts vom dem ist
angegriffen worden. Statt dessen hat man sich recht "unbedeutende"
Ziele  ausgesucht, die im Prinzip für die Wirtschaft keinerlei
Beeinträchtigung nach sich ziehen. Es gab einen maximalen Aufschrei
mit minimalen Folgen für die Infrastruktur.

Islamisten die einen Krieg führen, haben im Irak bewiesen, dass sie
es können, nämlich die Kriegführung gegen die staatliche Infrstruktur
und ausgerechnet in London nicht?

Auffällig war, das in den Agenturmeldungen (AP)von
Selbstmordattentätern die Rede war und Heute dieses ausgeschlossen
wurde. Auch dass das Bekennerschreiben sofort als echt hingestellt
wurde, muss einen intelligenten Bürger eigentlich sofort auffallen.

Ohne die Frage zu beantworten, wo das strategische Ziel der Anschläge
lag, kann man keine Al Quaida oder sonst jemanden für die Anschläge
verantwortlich machen.

Doc Funfrock
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