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  • kamka

mehr als 1000 Beiträge seit 01.05.2002

Zu den Verbindungen des BND und Bayerns zum Irak zu Zieten des Saddam Hussein

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Immerhin pflegte nicht nur der BND, sondern auch die bayrische Poli-
tik gute Kontakte nach Bagdad. Man kümmerte sich um Motorräder für
die irakische Polizei, bayrische Polizeischulen übernahmen die Schu-
lung irakischer Offiziere.

Die Achse Bagdad-Bayern funktionierte: BND-Leute sorgten schon vor
mehr als 20 Jahren am Münchner Flughafen dafür, daß der irakische
Innenminister seine Jagdwaffen durch den bayrischen Zoll schmuggeln
konnte.

Der ehemalisge Bundesaußenminister und BND-Chef Klaus Kinkel gab vor
zehn Jahren zu Protokoll, daß Mitarbeiter des irakischen Geheimdien-
stes beim BND ausgebildet wurden; ein Versuch, um durch Kontakte an
Informationen über RAF-Terroristen zu kommenm, die man im Irak ver-
mutete.

Außerdem wurden Geschäfte eingefädelt und - wie im Buch "Gegen Freund
und Feind. Der BND: Geheime Politik und schmutzige Geschäfte" von
Peter Müller und Micheal Müller nachzulesen - Kommunikationstechniken
an das Regime in Bagdad verkauft, die man vom bayrischen Isartal aus
besonders gut abhören konnte.

Welche Rolle spielte da das repräsentattive, versteckte und unauffäl-
lige Hirschberg bei Weilheim? Seit 1961 wußte der BND das Anwesen am
Haarsee für geheime Treffen hochrangiger Schlapphüte zu nutzen.

Für den Weilheimer Geheimdienst-Experten Erich Schmidt-Eenboom ist
das Schloß ein wichtiger Treffpunkt und Seminarort für Partnerdien-
ste im "taktisch-operativen" Bereich gewsesen.

Er glaubt, daß hier bis zum Jahr 1997 neben hogen Offizieren, Agenten
und Militärattaches aus NATO-Ländern auch irakische Geheimdienst-Mit-
arbeiter ausgebildet wurden.

Beim BND will man das "nicht in jeder Hinsicht" bestätigen.

Quelle: Süddeutsche Zeitung, 28.04.2003      
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