Die innere Uhr stellt sich nicht zum Sonnenaufgang, sondern auch zum Sonnenuntergang. Ziel ist es, die innere Uhr mit dem Sonnenzenit zu synchronisieren, damit der Rhythmus von den Jahreszeiten unabhängig ist. Diese innere Uhr ist etwa 500 Millionen Jahre alt, und besteht lediglich aus ein paar Neuronen, die am Kreuzungspunkt der Augennerven ist. Früher mal war sie selbst lichtempfindlich, heute nutzt sie das Signal der Augennerven. Maßgeblich ist letztlich ausschließlich die Helligkeit, man stellt seine innere Uhr an der Sonne.
Da die innere Uhr pro Tag um eine Stunde nachgeht, wird sie jeden Tag nachgestellt. Diese "kleine" Stellung erlaubt es auch, praktisch ohne Jetlag nach England oder auf die Kanaren (+1, +2 Stunden) zu fliegen. D.h. diese eine Stunde ist es nicht. Und die Sommerzeitumstellung hat zwar Jetlag-ähnliche Symptome, ist aber kein Jetlag. Das eigentliche Problem ist: Unsere Innere Uhr stellt sich gar nicht um. Wir müssen stattdessen unsere Gewohnheiten umstellen. Und das ist schwierig. Das Umstellen der inneren Uhr nach einem anderen Sonnenstand dagegen ist vergleichsweise einfach.
Dann: Dauerhafte Sommerzeit ist besonders blöd, weil im Winter die Sonne so spät aufgeht. Kaum jemand mag in der Dunkelheit aufstehen, es macht depressiv. Selbst hartgesottene Lerchen stehen im Winter dann doch später auf. Für diese Leute brauchen wir die Möglichkeit, im Sommer früher mit der Arbeit anzufangen, wenn sie das so wollen. Aber sie sollten den Rest der Welt in Ruhe lassen, inbesondere die Kinder, die sich wirklich ganz schwer tun mit der Umstellung, und die Jugendlichen, die ohnehin sich in Eulen verwandeln, und deren Rhythmusumstellung von der Schule völlig ignoriert wird. Dabei könnte man die Anzahl Schulgebäude praktisch halbieren: Kinder von 8 bis 1, Jugendliche erst am späten Nachmittag bis in die Abendstunden unterrichten, also etwa von 17 bis 22 Uhr.