Im Baumarkt kann jeder ein Solarmodul kaufen, es in die Steckdose stecken, per Stecker-Solarkraftwerk seinen eigenen Strom produzieren und bei Sonnenschein Stromkosten sparen. Bei viel Sonne zur Mittagszeit kann der Zähler auch mal rückwärtslaufen.
hier ist zB ein schöner Ausdruck davon, der gleich von doppelter Unkenntnis zeugt:
1. heute verwendete digitale Zähler (nein, das sind noch nicht die "Smart-Meter") sind normalerweise als Einrichtungszähler realisiert, die laufen schlicht und einfach nicht mehr rückwärts. Wer einspeisen will, braucht einen Zweirichtungszähler, wo ein zweites "Zählwerk" die eingespeiste Menge erfaßt, bzw einfacher gesagt, bei positiver Abnahme den einen Zähler hochzählt, bei negativer den anderen. Entsprechend braucht man auch einen Vertrag dafür, damit der Energieversorger das überhaupt zur Kenntnis nimmt. Alles andere wäre auch ziemlich unverschämt all den bisher nach EEG-vergüteten Anlagen gegenüber, weil dann nämlich rechnerisch der eingespeiste Strom mit dem aktuellen Brutto-Endkundenpreis vergütet würde
2. trifft es zwar zu, daß man mit einer Balkonanlage seine bezogene Strommenge reduzieren kann, nur daß dies langfristig seine Kosten reduziert, wage ich zu bezweifeln. Schließlich verzichtet gleichzeitig niemand auf den Strombezug, wenn mal keine Sonne scheint, womit die Stromversorger die Menge, die da privat erzeugt wird, trotzdem als Ersatzleistung vorhalten müssen. Da gleichzeitig ihr Umsatz sinkt, ist die logische betriebswirtschaftliche Konsequenz, daß eben der Endkundenpreis steigt. Im Endeffekt reduziert man die bezogenen Menge und zahlt auf das mehr, was man nicht ersetzen kann. Und als Bonus kommt obendrauf, wenn viele ihre Anlagen ohne Anmeldung betreiben, die Energieversorger nur schätzen können, was sie an Ersatzleistung benötigen und - Stichwort: Versorgungssicherheit - sie dann vorsichtshalber etwas mehr schätzen.
und auch richtig schön:
Sonne und Wind sind die entscheidenden Energieträger von morgen. Durch Stromspeicher und Stromleitungen vom windreichen Norden nach Bayern und Baden-Württemberg werden wir bald noch weit mehr erneuerbare Energie nutzen können.
kostet dummerweise nur utopische Summen. Rechnung gefällig?
Am 16.07.2023 haben wir in Deutschland mit derzeitigem Ausbaustand ca 300GWh PV-Strom verbraucht. Wir sind noch ungefähr bei 25%, dann ist die Sättigung erreicht und es müßte gespeichert werden (dummerweise war an dem Tag auch noch einigermaßen Wind, der aber de facto das selbe Problem hat). Nehmen wir mal an, wir wollten 250GWh speichern, müßte sich also die installierte Kapazität zunächst mal verdoppeln (die 25% mit eingerechnet, die noch direkten Verbrauch decken können). Ok, das ist noch einigermaßen realistisch, aber: um diese zu speichern, benötigen wir in jedem der 40 Mio deutschen Haushalte einen 6,25kWh-Speicher, Kosten momentan so ca 5.000 Euro. Macht lächerliche 200 Milliarden Euro, um dann 2/5 des HEUTIGEN(!!!) Strombedarfs aus PV nutzen zu können (mit der gewünschten E-Auto und Wärmepumpendurchdringung wird der Bedarf sich mindestens verdoppeln). Umgelegt auf die Kilowattstunden (unter der auch wieder utopischen Annahme der Werbeversprechen, ein solcher Speicher würde sich tatsächlich 10.000 volle Zyklen nutzen lassen) sind da rein mathematisch 8 Cent, nimmt man die deutsche Abgaben-, Steuern- und Gebührenpraxis als Grundlage, sind wir dann schon bei 25 bis 30 Cent, die jede Kilowattstunde teurer würde. Und wie gesagt, das ist nur dieses 1/5 an Speichern, dann sind noch 3/5 des Strombedarfs übrig! Plus Ersatzleistungen für EE-lose Zeit. Billig ist was anderes.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.08.2023 13:26).