Monarch75 schrieb am 21.08.2023 11:32:
Du ignorierst, das es im Laufe der Erdgeschichte zu einigen Vorkommnissen kam, bei der große Teile des auf der Erde lebenden Lebewesen ausgestorben sind. Das letzte Event dieser Art gab es vor ca. 66 Mio Jahren, als ein Meteoriteneinschlag für mehrere Jahrzehnte die Sonne verdunkelte. 75% aller Arten überlebten dieses Vorkommen nicht.
Die Ursache war aber dann der Asteroiden-Einschlag. Die Klimaveränderungen (der "nukleare" Winter) sind die Folge dieses Ereignisses gewesen. Übrigens war dieses kataklystische Ereignis nicht nur das Ende der Saurier, sondern der Startschuss zum Aufstieg der Säugetiere. Dass es uns also heute gibt, könnte man als "positives Ergebnis" dieser Urkatastrophe betrachten.
Das Leben und die Erde hat übrigens diese Katastrophe überstanden. Auch die früheren großen Massensterben sind möglicherweise durch (relativ) plötzliche Klimaveränderungen verursacht worden. Allerdings kann niemand direkt nachvollziehen, welcher Art diese Veränderungen waren und welche Ursache sie hatten. Sie fanden halt statt. Beispielweise ist denkbar, dass durch eine Übervölkerung der Meere am Ende des Kambriums einfach zu viele Tiere einer bestimmten Art existiert haben, welche die Nahrungskette überlastet haben (Theorie vom Superraubtier) und ihre eigene Nahrungsgrundlage zerstört haben. Alternativ dazu könnten aber auch zu viele Tiere einer Art die chemische Zusammensetzung der Meere verändert haben, so dass diese neuen Umweltbedingungen nicht mehr die Population unterstützen konnten.
Insgesamt gab es 5 große Massenaussterben, wovon viele im verdacht stehen, das in letzter Konsequenz klimatische Veränderungen der Verursacher waren.
Und gerade bei den Dinosauriern ist die Ursache NICHT die Klimaveränderung gewesen, sondern der Asteroideneinschlag, der die Klimaveränderung verursacht hat. Auch ein hinreichend großer "Supervulkan" kann eine derartige Ursache sein. Der Wechsel zwischen einer Eis- zu einer Warmzeit und umgekehrt reicht aber auch aus, denn diese "natürlichen" Klimaveränderungen geschehen innerhalb weniger zehntausend Jahre: das ist zu kurz für die Evolution, sich anzupassen. Was eine Eiszeit auslöst, ist übrigens unbekannt, aber es stehen u.a. Supervulkane in Verdacht, die mit ihren Eruptionen eine "vulkanischen Winter" auslösen können. Wenn sie auf Jahrzehnte hin ausbrechen und die Atmosphäre verdunkeln, reicht das vielleicht aus, eine Eiszeit auszulösen. Sowohl der Übergang von einer Warm- zu einer Eiszeit und umgekehrt sind selbstverstärkende Prozesse, u.a. über die wachsende bzw. sinkende Albedo des Planeten. Mehr Eis = mehr Rückstrahlung = desto schwieriger wird's, den Planeten aufzuwärmen. Dazu kommt noch die Wärmespeicherkapazität von Wasser um den Gefrierpunkt herum: da ist sie am höchsten. Eis kann jede Menge Energie von der Sonne schlucken ohne zu schmelzen und es bleibt in der Umgebung von Eis immer schön kühl. Es hat so seine Gründe, warum die vorwiegende Temperatur im Winter eben nicht knackekalte -20°C sind in Deutschland, sondern Schmuddeltemperaturen um 0° - die Ursache liegt im Taupunkt von Wasser zu suchen.
Ich sag's mal so: die einzige Möglichkeit, die Erderwärmung aufzuhalten mit menschlichen Methoden ist ein nuklearer Winter. Nur so kann man die selbstverstärkenden Effekte blockieren (Permafrostböden tauen auf -> Methan wird freigesetzt -> 20x so klimawirksam wie CO2). Die Frage ist: wollen wir das?