Einen Anstieg der positiven Coronatests (nein - das sind nicht zwangsläufig Infizierte)
lässt sich aus dem aktuellen Wochenbericht des RKI in keinster Weise herauslesen:
QUELLE: Robert-Koch-Institut (RKI):
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/2020-08-19-de.pdf?__blob=publicationFile
Dort finden wir auf Seite 12/Tabelle 5: Anzahl der SARS-CoV-2-Testungen in Deutschland (Stand 18.08.2020):
Daten aus der ersten Infektionswelle:
Kalenderwoche 11 Testanzahl 127.457 Positivenrate 5,95
Kalenderwoche 12 Testanzahl 348.619 Positivenrate 6,83
Kalenderwoche 13 Testanzahl 361.515 Positivenrate 8,69
Kalenderwoche 14 Testanzahl 408.348 Positivenrate 9,03
[...]
aktuelle Daten der letzten 2 Monate
Kalenderwoche 26 Testanzahl 466.459 Positivenrate 0,79
Kalenderwoche 27 Testanzahl 504.082 Positivenrate 0,61
Kalenderwoche 28 Testanzahl 510.103 Positivenrate 0,59
Kalenderwoche 29 Testanzahl 538.229 Positivenrate 0,65
Kalenderwoche 30 Testanzahl 570.746 Positivenrate 0,78
Kalenderwoche 31 Testanzahl 578.099 Positivenrate 0,97
Kalenderwoche 32 Testanzahl 730.300 Positivenrate 0,99
Kalenderwoche 33 Testanzahl 875.524 Positivenrate 0,96
Die Positivenrate ist momentan wieder geringer als vor 2 Wochen (wir waren mal bei "9").
Die Aussage "Das ist der höchste Wert seit Ende April." ist folglich auch falsch. Die Positvenrate in
der Kalenderwoche 18 (Ende April) lag mit 3.86 fast vierfach über der in der aktuellen Kalenderwoche.
Wieso werden in der Berichterstattung absolute Zahlen genutzt und nicht mit der Anzahl
der Tests in Bezug gesetzt?
Was soll der unreflektierte Blick auf täglich kumulierte Infektionszahlen?
Das ist im Prinzip doch ganz einfacher Dreisatz:
Wenn ich bei 100.000 Tests 1.000 positiv Getestete finde... Wieviele muss ich testen
um 5.000 positive Ergebnisse zu finden?