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  • exkoelner

mehr als 1000 Beiträge seit 28.06.2012

Die Unwertung aller Werte hat doch schon viel früher begonnen

Die Wahrnehmung von CDU-Politik als scheinbarer Linksruck, begann ja mit dem Rechtsruck der SPD. Während Nobby Blüm noch tränenreich appellierte "Die Rente ist sicher", was ich damals schon eher als Hilfeschrei empfand, die Umlagefinanzierte Rente zu erhalten - ging dann tatsächlich die SPD zur Sache und schuf harte Fakten, die die Rente dann tatsächlich unsicher machte: Riester- und Rürupp, Deckelung der Rentenbeiträge und Aufhebung des paritätischen Beitragprinzips, und das absenken des Rentenniveaus auf 42% des letzten Netto.

Die sonstigen Agenda-Maßnahmen taten ihr übriges, die größte Steuerreform zu Gunsten von Konzernen und Hedgefonds, die Erlaubnis von Leerverkäufen die Börsenspekulationen Tür und Tor öffneten, das Zusammenstreichen von Kassenleistungen in bisher unbekanntem Ausmaß, der Kosovo-Krieg ... das alles war so dermaßen Rechts, da brauchte die CDU erstmal nur da stehen bleiben, wo sie war, um dagegen fast links zu wirken. Nur wenige haben damals mitgeschnitten, das die Union natürlich in Verhandlungen im Bundesrat zu 100% mit dabei war, und so manche Verschärfung von ihr stammte - medial vermittelter Verursacher dieser bisher massivsten Veränderung der deutschen Politik blieb immer die SPD.

Man lies den Sozialstaat durch ausgerechnet die SPD kahlschlagen, und die einst mal als aus der Friedens- und Ökobewegung hervorgegangenen Grünen lies man den 1. Angriffskrieg der BRD ohne UNO-Mandat der Bevölkerung vermitteln, mit besonderem Verdienst bei Joschka Fischer. Und seit dem geht dieser Taschenspieler-Trick immer weiter: INSM, Initiative neue soziale Marktwirtschaft hat alles mögliche im Sinn, außer das. Multikult-Aktivisten schaffen nicht Multikulti sondern Parallelgesellschaften, was etwas völlig anderes ist. Bildungs-Politiker zerstören Bildung, Gender-Aktivisten und FrauenrechtlerInnen verbessern nicht die Geschlechter-Gerechtigkeit, sondern schaffen neue Ungerechtigkeiten, usw. Und alles passend medial begleitet, damit das Spiel funktioniert - so das heute keiner mehr weiß, wofür die Parteien tatsächlich stehen, alle völlig unglaubwürdig und beliebig dastehen, nicht nur die CDU.

Und so verwundert es kaum noch, das die Förderung der Emigration von syrischen jungen Männern nicht als Hilfs-Geostrategie, um Assad seine Armee zu schwächen, begriffen worden ist - sondern als Gutmenschentum. Von 200.000 syrischen Soldaten schrumpfte Assads Armee auf 80.000, nicht durch Tot oder Gefangenschaft - sondern durch Emigration. Wenn CDUler vom Bedingungslosen Grundeinkommen reden, meinen sie weitere Sozialstaat-Kürzungen, wenn sie das Klima retten wollen, dann heißt das nicht weniger CO2, sondern Kostenerhöhung für die Mehrheit. Und seit der 1. Groko 2005 gibt es auch kein links oder rechts mehr in der Bundesregierung oder im Parlament, sondern einheitlich den Klassenkampf von oben gegen die Mehrheit.

Nicht zwischen rechts oder links, nord oder süd verlaufen die Grenzen, sondern zwischen oben und unten. Und die CDU reiht sich in dieses Projekt ein, wie zuvor schon die SPD und die Grünen. Nicht eine zukünftige Maßnahme dieser Parteien wird die Position der Mehrheit wieder stärken, sondern führt konsequent diesen Klassenkampf weiter - und die AfD reiht sich da ein. Gerade sie wird, einmal an die Macht gekommen, diesen Klassenkampf von oben massiv weiter fortsetzen, wenn auch mit vielleicht anders aussehenden Maßnahmen. Wir sind am Arsch.

Diese Verwirr-Taktik, links-rechts, ist Teil der Strategie. Wer nicht mehr weiß wofür oder wogegen er kämpft, noch wessen Parteigänger die Verbündeten sind, ist politisch neutralisiert, also Wirkungslos. Und so siehts hier bei allen Themen aus. Es geht einfach nur um die Entmachtung der Mehrheit, mit allen Mitteln.

Edit: letzter Satz

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.10.2019 11:44).

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