Mein Punkt ist ja gerade der zu sagen dass es eine Sozialdemokratie wie sie der Autor beschreibt nirgendwo mehr gibt. Ich sage: nehmen wir die Punkte her die hier vorgeschlagen werden um Sozialdemokratie diagnostizieren zu koennen. Und keines dieser Kriterien wird von irgend einer Partei erfuellt.
Und das Kriterium "Rente" ist mit Sicherheit kein genuin sozialdemokratisches gewesen. In den Anfaengen der Sozialdemokratie hat kein Sozialdemokrat davon getraeumt moeglichst viele Ressourcen auf die Alten der Gesellschaft zu lenken und diese in ihrer eingeschraenkten Entscheidungsfaehigkeit moeglichst von der Familie zu entfernen durch hinreichend hohe Zahlungen die deren Wohlergehen unabhaengig von ihren Entscheidungen waehrend des Arbeitslebens und im Familienkreis sichern. Sozialdemokratie war urspruenglich nicht auf das Ziel "Maximierung von Transferzahlungen auch wenn diese maximal schlechte Anreize bedeuten" ausgerichtet sondern auf "Versicherungssysteme die verhindern sollen dass Schicksalsschlaege - Krankheit, Unfaelle, unverschuldete Arbeitslosigkeit etc - dich runterziehen". Die Idee dass eine Gesellschaft sich moeglichst stark anstrengen sollte um alten Menschen unabhaengig fuer die Gruende ihrer Armut ein moeglichst gutes Auskommen zu sichern ist ein Auswuchs der Neuen Linken, der Akademikerlinken, deren Linkssein nur noch aus wahltaktischem Kalkuel bestand.