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  • Karoma

mehr als 1000 Beiträge seit 08.12.2012

Re: In punkto Staatsverschuldung liegt Müller falsch

kill-1 schrieb am 01.10.2019 13:44:

> Auch wenn ich Albrecht Müller schätze, seine Kritik an der "Schwarzen Null" kann ich
> nicht nachvollziehen. Wenn der Staat mehr Geld braucht, soll er es sich über höhere
> Steuern von den Vermögenden holen, anstatt es sich lediglich zu leihen.

Das Problem bei der Schwarzen Null ist, dass sich der Staat die Möglichkeit nimmt, in Krisenzeiten Gegensteuern zu können.
Als Kohl den Monetarismus einführte, wo die Schwarze Null das I-Tüpfelchen ist, wird das immer schwieriger. Auch notwendige Investitionen unterbleiben. Mitlerweile hat die öffentliche Hand einen Investitionsrückstau von bald 140 Milliarden Euro: kaputte Infrastruktur, kaputte Schulen, etc. sind die Folge von 40 Jahren Misswirtschaft.

> Unter dem von Müller so vergötterten Willy Brandt lag die Staatsverschuldung bei ca.
> 30% des BIP und der Spitzensteuersatz bei 56%, und zwar für alle Einkommensarten.

In der Zeit hat auch der Staat massiv investiert, um die Wirtschaft zu stimulieren. Und auch Schulden aufgenommen.

> Heute werden Kapitalerträge nur mit 25% versteuert. Ironischerweise kam dieses
> historisch einmalige Steuergeschenk für Superreiche damals von Rot-Grün unter
> Schröder.

Durch massive Lobbyarbeit.

> Anstatt sich weiter zu verschulden, sollte der Staat Kapitalerträge von Millionären
> wieder mit 50% versteuern.

Ich bin auch dafür, wieder die Steuern zu erhöhen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.10.2019 22:24).

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