Wir haben seit den 50ern mehrere 100% Zuwachs der Produktivität gehabt, obwohl im Westen bereits in den 70ern alle alles hatten, was man so zum Leben braucht. Wenn man aus Gründen der Logik dann anfängt darüber nach zu denken, wie es ökonomisch weiter gehen könnte, kommt man auf das Thema Arbeitszeitverkürzung - was die Gewerkschaften ab den 70ern auch machten, und in den 80ern wurde die 35h-Woche ein Thema, und dann Stück für Stück eingeführt. Es war bereits in den 80ern absehbar, das bei unserer hochproduktiven Wirtschaft, wir irgend wann in einer Überproduktionskrise landen werden, mit massiven Schäden für Umwelt und internationalen Wirtschaftsbeziehungen, wenn wir hier nicht das Problem der zunehmenden Massenarbeitslosigkeit anders regeln, als durch noch mehr Wachstum, Wachstum.
Und dann kam der Neoliberalismus, und drehte den Spieß um. Und seit dem wird wieder 40, 50 und mehr Stunden gearbeitet, mit Inflationsbereinigt stagnierenden oder sogar gesunkenen Löhnen, bei immer mehr Unterbeschäftigten und Arbeitslosen - und trotzdem stets steigendem BIP und Zunahme der Vermögen des 1% - das ist kein Einzelschicksal, sondern ein Gesamtgesellschaftlicher Prozess - folglich bringt das rumhacken auf ein paar Arbeitsunwillige, die es immer gab, ohne das die Gesellschaft an denen zusammen gebrochen wäre, die Vorzuführen wie im alten Rom in der Manege für den dummen Pöbel, um vom Gesamtbild abzulenken, gar nichts.