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  • so_ist_es

mehr als 1000 Beiträge seit 26.08.2005

Richtige Richtung; Überlegungen zu Grundeinkommen, Vermögensbesteuerung

Ob das jetzt der Weisheit letzter Schluss ist, kann ich auf die Schnelle nicht bestätigen, aber genau solche Art von Überlegungen sollten wir anstellen.

Wie kann auf

- einfache Weise
- gerechter und sozialer
- besteuert werden
- ohne Möglichkeit für Schlupflöcher

Und es sollte
- zu einem stabilen Sytem führen

Unser jetziges System ist nominell nicht stabil (ständig wachsende Geldmengen M0, M3, Bilanzen der Notenbanken). Das wäre weiter nicht schlimm, wenn die reale Steigerung (schon schwerer zu messen, aber z.B. Änderung von Geldmenge / Bruttosozialprodukt wäre eine gute Schätzung) gerecht und sozial verteit werden würde. Wird sie aber nicht.
Solange der Gewinn besteuert wird und der Steuersatz nicht bei 100% des "risikolosen" Gewinns liegt (= Gewinn, der im Durchschnitt gemacht wird, wenn man fehlgeschlagene Unternehmungen gegenrechnet) , dann wird eine Besteuerung des Gewinns (wie sie gemacht wird) das System nicht stabiler machen, sondern den Umverteilungsprozess von Arm nach Reich nur etwas entschleunigen.

Eigentlich müsste, um das System richtig stabil zu machen, nicht die Flussgröße "Einkommen" sondern die Bestandsgröße "Vermögen" besteuert werden. Diese ist allerdings extrem schwer messbar (wie misst man den Wert von Vermögen, Immobilien, Patenten...).

Zur "sozialen Quellensteuer":

+ einfach umzusetzen
+ schlecht zu umgehen
+ es ist eine Art Vermögenssteuer, weil man - ähnlich wie bei der Mehrwertsteuer - weniger für sein Geld bekommt
- ähnlich wie die Mehrwertsteuer trifft sie allerdings überproportional Arme, die einen großteil ihres Einkommens und Vermögens konsumieren MÜSSEN. Sie ist also so eine Art antiprogressive Vermögenssteuer.
- sie verlangsamst sicher den Umverteilungsprozess von Arm zu Reich, aber mir ist nicht ersichtlich ob sie ihn zum Erliegen bringt oder umkehrt. Ich vermute nicht.

Mir ist auch nicht klar warum die Mischung aus zwei Besteuerungsmodellen ein Verbesserung herbeiführen soll.

- Sozialabgaben wie bisher --> einseitige Belastung von Faktor Arbeit
- Mehrwertsteuer a la Werner --> Konsumbefähigung der armen Massen

Was ist besser an der Mischung? Das dosierter der Faktor Arbeit belastet werden kann, was bei Werner nicht geht? Sprich: wenn wir feststellen, dass wir zu wenig Roboter haben, dann erhöhen wir einfach die Sozialabgaben?

Der Nachteil von Werner liegt meiner Meinung primär daran, dass er nicht verhindert, dass die Arbeitnehmerschaft weiter in immer weniger "Produktive" und immer mehr "Alimentierte" getrennt wird und psychologisch die Unternehmer weiterhin größtenteils den Einsatz der Steuermittel steuern können, weil sie ja die sind, die "alimentieren".

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