Die Simulation von Demokratie

Trautvetter ist ein guter Mann. Er glaubt an den Frieden. Er kämpft für den Frieden. Aber wir sind im Krieg - mit Russland, und dieser Krieg ist verloren. Dass diese Tatsache vor uns systematisch verborgen wird, dass uns weisgemacht wird, wir würden diesen Krieg gewinnen, ändert daran gar nichts.

Aber Trautvetters Demokratiesimulation beruht auf dieser Illusion. Er versucht also Argumente zu finden gegen die Fortsetzung eines für Russland angeblich verlorenen Krieges.

Zuerst entlarvt er Fridays for Future als antirussische Hetzer.

Es geht im Fridays-for-Future-Zitat nicht um den Ausstieg aus der Erdgaswirtschaft, sondern um den aus russischem Gas.

Guter Anfang!

Dann zitiert er aus einer Email einer "friedensbewegten" SPD-Abgeordneten:

Putins Versuch, die gewählte Regierung der Ukraine zu beseitigen und das Land zu erobern sind, das kann man so sagen, gescheitert. (…) Uns darf dieser Bruch der Friedensordnung auf dem europäischen Kontinent nicht gleichgültig sein. Daher ist für die Ampelkoalition nicht erst seit Bekanntwerden der russischen Kriegsverbrechen in Butscha und den gewaltsamen Zwangsumsiedlungen zehntausender Menschen nach Russland klar: Wir stehen an der Seite der Ukraine und unterstützen die Menschen mit humanitären Gütern und mit Waffen zur Verteidigung. Das erfolgt in enger Abstimmung mit den europäischen und internationalen Partnern.

Eine Lüge nach der anderen: Die "gewählte ukrainische Regierung" ist ein US-Naziproxy zur Vernichtung Russlands, Butscha war ein ukrainisches False-Flag und es gibt keine Zwangsumsiedlungen. Und dann fordert sie Waffenlieferungen, Mann oh Mann...

Nichts davon fällt der Kritik Trauvetters anheim. Er meint lediglich, der Westen habe Mitschuld an dem ganzen Schlamassel. Das hat er seiner befreundeten SPD-MdB dann auch geschrieben - die dann offensichtlich schlau genug war, diese sinnlose Konversation nicht weiter fortzusetzen.

In nicht allzu langer Zeit wird sich nicht mehr verbergen lassen, dass Russland den Krieg gewinnt. Die Simulation wird sich dann ändern. Was wird Trauvetter dann tun? Das lässt sich schwer voraussagen. Zumindest ist er keine imperiale Marionette wie die Figuren der Pseudo-Umwelt- oder Friedensbewegung, mit denen er zur Zeit interagiert.