In dem Artikel werden einige Begriffe durcheinander genannt. Es wird von der Ökologiebewegung, von der Umweltbewegung und der Klimabewegung geschrieben, als wären es Synonyme füreinander. Das größte Missverständnis in der Wahrnehmung der Klimaschutzbewegung sehe ich aber darin, wenn diese als eine Art Fortführung von Öko- und Umweltschutzbewegung gesehen werden. Dies ist aber nicht so.
Die Öko-Bewegung war mit Naturschutz verbunden. Man stand oft mit den Stiefeln im Matsch beim Renaturieren von Bächen, baute einen kleinen Selbstversorgergarten auf dem Land auf und vernetzte sich mit den anderen Ökos in den umliegenden Dörfern.
Die Umweltschutzbewegung kümmerte sich um alle Formen der Emissionen durch die Industriealisierung und Technisierung, egal ob radioaktiv, ozonschädigend, Treibhauseffekt beschleunigend oder Flüsse vergiftend. Diese Bewegung entstand ebenfalls aus einem Leben in Verbindung mit der Natur und war eher technikkritisch.
Die Klimaschutzbewegung lebt aus einer Verbindung zu Computermodellen, Algorithmen, daraus errechneten Grenzwerten und ist eher technikaffin. Mitglieder der Bewegung sind viel in digitalen Welten unterwegs, leben eher in Großstädten und sind eher in Cafés vor einem Bildschirm als mit Gummistiefeln im Wildbach anzutreffen.
Öko-, Umwelt- und Friedensbewegung waren vereint miteinander in den Grünen der 80er und 90er Jahre. Die Klimabewegung wurde prägend bei den Grünen in den 2010er Jahren und unterstützt, wie im Artikel beschrieben, die Kriege der NATO.
Meine These: Die Klimabewegung beruht auf einem ganz anderem Milieu und anderem Selbstverständnis als die Öko- und Umweltbewegung und hat sich deshalb von der Friedensbewegung distanziert.