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mehr als 1000 Beiträge seit 25.06.2001

Eine Stufe höher siedelt sich dann der "europäische Stolz" an

Zetscho schrieb am 8. Dezember 2004 13:05

> Neokons begründen ihre Ideologie ja bekanntlich auf Leo Strauss.

Naja, mittlerweile wissen wir (könnten wir wissen), dass auch hier
eine gehörige Portion Zuschreibung (aka Verschwörungstheorie)
drinsteckt. Ein wenig Hintergrund:

http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=5424&CategoryID=66

"Washingtons neokonservative Machtelite soll einen geheimen
Meisterdenker haben: Leo Strauss, einen vor dreissig Jahren
verstorbenen, deutsch-jüdischen Immigranten. Die Verschwörungstheorie
ist absurd. Sie verdeckt das faszinierende Werk des politischen
Philosophen."

Dazu mehr dann hier:

http://www.nzz.ch/dossiers/2001/buchmesse/2001.10.09-fb-article7P33Z.
html

> Dieser sah zu seinen Leb- und Wirkzeiten (kurz nach WK2) die

Naja. Wieso nicht gleich auf Macchiavelli berufen?


> um eine Gesellschaft vor dem "Verfall" zu bewahren.
>
> Das ist doch eigentlich genau das gleiche wie das, was Stoiber,
> Merkel und deren Gesinnungsgenossen hier versuchen. Sie versuchen,
> wenn auch noch zaghaft, eine Fiktion zu kreieren, um die "deutsche
> Gesellschaft" zu einen.

Und weiter kommen mir dann diejenigen in den Sinn, die nichts weiter
zu tun haben, als ihre europäische Überheblichkeit in einem
(billigen) Antiamerikanismus abzulassen. (Dabei verkauft z.B. ein
Schröder gerade dem dikatorischen Regime Menschenrechte und
Demokratie gegen Flugzeuge).

> O-Ton Merkel:

Ich dachte immer, Stoiber sei schlimmer, aber nun bin ich mir gar
nicht mehr sicher.

> "Die Menschen fragen danach, was uns verbindet, was diese
> Gesellschaft zusammen hält, welche Ziele sie hat."
>
> "Wir brauchen gemeinsame Wertüberzeugungen, wenn wir die
> Veränderungen in Deutschland erfolgreich gestalten wollen."
>
> Das ist aber eine Fiktion, solche Werte gibt es nicht, jedenfalls

Doch, solche Werte gibt es. Was Merkel hier aber tut, ist diese Werte
(Menschenrechte, Demokratie, freie Meinungsäusserung, etc) für ihren
billigen Populismus und den Dummbegriff Patriotismus zu vereinnahmen.

> kann man sie nicht in einem politischen Program manifestieren ohne
> das andere ausgegrenzt werden.

Das machen viele Europäer ja auch gegenüber den Amerikanern, nicht
wahr?

> Wie soll nun also ein Patriotismus "Orientierung für Ausländer"
> bieten, "die sich integrieren wollen"?

Gar nicht, das ist dummes Geschwätz.

> Widerspruch in sich. Abgesehen davon, was IST "Integration" von
> Ausländern eigentlich?

Anpassungen an Kultur und Gesellschaft des Gastlandes.

> Ich halte das genauso für eine politisch
> intrumentalisierte Fiktion wie der "Patriotsmus light".

Nein. Man sollte aufpassen, dass man nicht reflexartig alles negiert,
was z.B. aus der rechten Ecke kommt.

> In einer
> multikulturellen Gesellschaft

Die gibt es nicht, wie man ja gerade sieht.

[...]
> Warum bedienen sich also Politker solchen schädlichen und stumpfen
> Fiktionen und machen sie zum Politikum, zu dem sie eigentlich nicht
> geeignet sind? Entweder sie haben kein politisches Program

Voila, das ist die Antwort.


> und wollen
> nur Aufmerksamkeit und Wählerstimmen, das trifft z.T. sicherlich auch
> auf die CDU/CSU zu, im wesentlichen aber auf die rechtsextremen
> Parteien.

Von denen sich Merkel in ihrer Rede NICHT abgegrenz hat...

> einfach: Das politische Programm fast aller Parteien scheint es
> derzeit zu sein, einen sozialen Umverteilungskampf von unten nach
> oben zu führen

Es mag diese Auswirkungen haben, aber es ist sicher NICHT das
politische Programm ALLER Parteien.

> Aber das Hauptproblem bei dem Ganzen ist und bleibt die Dummheit,
> Naivität und Obrigkeitshörigkeit des deutschen Michels und der

Das Volk ist dumm. Ergo braucht es einen starken "Leader"?

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