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  • yossarian

mehr als 1000 Beiträge seit 20.06.2000

Patriotismus des Kapitals

Das sind vielleicht vaterlandslose Gesellen, diese
Kapitalistenknechte á la Schrempp und Ackermann, diese Milliardäre
wie die Beisenheims, Quandts und Albrechts. Alles Finanzterroristen
und Vaterlandsverräter. Ja es sind sogar Republikflüchtlinge, die
hauen einfach mit der zusammengerafften Kohle ins Ausland ab, wenns
ihnen hier nicht paßt. Z.B. in die Schweiz. Diese Bergtrolle sind
antideutsch, wer eine Villa im Tessin baut oder kauft begeht
Landesverrat am deutschen Baugewerbe und dem Mittelstand. Auch
Produktionsverlagerung ins Ausland ist undeutsch. Das deutsche Volk
braucht weiter eine deutsche Währung: Bis ins Mark hart wie
Kruppstahl muß sie sein. Daher sollte sie Deutschmark (DM) heißen.
Alle Manager müssen einen Patrioten-Eid auf das deutsche Steuergesetz
schwören und außerdem ab sofort schwarz/rot/goldene Krawatten tragen.
Manchen Defätisten muß man die Vaterlandsliebe eben mit der
Brechstange beibiegen...
Ferner: Wer die Bundeswehr ins Ausland schickt, ist ein Antipatriot,
denn er schwächt damit die Landesverteidigung.

Deutschland dem Volk.

mfG, yossarian

Zum Nachdenken: Jeder Türke, der hier eine Dönerbude betreibt und
brav seine Steuern zahlt, ist ein größerer Patriot als ein BWLer bei
Opel, der die Produktion verlagern will, oder ein Zahnarzt der sein
Vermögen in einem internationalen Fond angelegt hat.

Patriotismus ist ganz einfach zu messen: An der tatsächlich
geleisteten Unterstützung je nach Vermögen für das mit dem P.
assoziierte Gebiet, in der Regel ein Nationalstaat.

Wer von 100 € Vermögen 20 Taler fürs Vaterland (lat. patria, hence:
Patriotismus)  aufwendet, ist ein größerer Patriot, als einer, der
die 20 € bei einem Vermögen von 1000 € aufwendet.
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