TimTomita schrieb am 8. Dezember 2004 23:11
> ... und man würde ihm wohl fast überall auf der Welt zustimmen.
>
> Ich hab 15 Jahre gebraucht, das zu erkennen und rein gefühlsmäßig
> macht mir das Wort "Patriotismus" immer noch Unbehagen.
WAS genau hast Du da eigentlich erkannt?
> Dieses Unbehagen ist falsch. Denn nicht zu viel Patriotismus war der
> Grund für das 3. Reich, sondern ein dummer, dumpfer und mit religösem
> fanatischen Eifer betriebener ausschließender Nationalismus. Das ist
> einfach ein Unterschied. Man kann es nicht oft genug sagen.
Und in welchem Land war Patriotismus je anders?
> Ich kann meine Familie lieben, meine Nachbarn, die Menschen in meiner
> Strasse, meinem Viertel, meiner Stadt, meinem Land, meinem Kontinent,
> unseren Welt. Nichts davon schließt das andere aus. Eher bedingt das
> eine das andere.
Ja, das ist etwas was in Deutschland meistens fehlt. Aber: Das ist
kein Patriotismus.
> Abgeshen davon: Wir, die wir hier lesen und schreiben haben eine
> Heimat im Intellektuellen. Uns verbinden Ideen, das World Wide Web,
> Erlebnisse auf (Fern-)Reisen, Gedanken die wir wiederfinden in einem
> Blog vom anderen Ende der Welt.
> Welche Geborgenheit aber haben die, die das nicht haben. Wenn wir es
> schon selber nicht tun, sollten wir es wenigstens ihnen
> erlauben/ermöglichen, ihre Umgebung, ihr Land etc. auf eine gesunde
> Art zu lieben. So wie es jetzt ist, treiben wir sie ja geradezu in
> die Arme von Rattenfängern. Spätestens dann wenn die Zeiten schlecht
> sind.
OK, das ist plausibel, aber Patriotismus für idiotisch und gefährlich
zu halten, heißt ja nicht, "weniger" gebildeten das komplett zu
verbieten. Es ist nur so, das es gefährlich ist, wenn die Elite, die
es eigentlich besser wissern sollte, mit so einem kurzsichtigen
Dumpsfsinn beginnt. Dann muß man als "Intellektueller im WWW" eben
aufmucken und sagen: Stopp, bis hierhin und nicht weiter! In besserem
Wissen!
Gruß Z.
> ... und man würde ihm wohl fast überall auf der Welt zustimmen.
>
> Ich hab 15 Jahre gebraucht, das zu erkennen und rein gefühlsmäßig
> macht mir das Wort "Patriotismus" immer noch Unbehagen.
WAS genau hast Du da eigentlich erkannt?
> Dieses Unbehagen ist falsch. Denn nicht zu viel Patriotismus war der
> Grund für das 3. Reich, sondern ein dummer, dumpfer und mit religösem
> fanatischen Eifer betriebener ausschließender Nationalismus. Das ist
> einfach ein Unterschied. Man kann es nicht oft genug sagen.
Und in welchem Land war Patriotismus je anders?
> Ich kann meine Familie lieben, meine Nachbarn, die Menschen in meiner
> Strasse, meinem Viertel, meiner Stadt, meinem Land, meinem Kontinent,
> unseren Welt. Nichts davon schließt das andere aus. Eher bedingt das
> eine das andere.
Ja, das ist etwas was in Deutschland meistens fehlt. Aber: Das ist
kein Patriotismus.
> Abgeshen davon: Wir, die wir hier lesen und schreiben haben eine
> Heimat im Intellektuellen. Uns verbinden Ideen, das World Wide Web,
> Erlebnisse auf (Fern-)Reisen, Gedanken die wir wiederfinden in einem
> Blog vom anderen Ende der Welt.
> Welche Geborgenheit aber haben die, die das nicht haben. Wenn wir es
> schon selber nicht tun, sollten wir es wenigstens ihnen
> erlauben/ermöglichen, ihre Umgebung, ihr Land etc. auf eine gesunde
> Art zu lieben. So wie es jetzt ist, treiben wir sie ja geradezu in
> die Arme von Rattenfängern. Spätestens dann wenn die Zeiten schlecht
> sind.
OK, das ist plausibel, aber Patriotismus für idiotisch und gefährlich
zu halten, heißt ja nicht, "weniger" gebildeten das komplett zu
verbieten. Es ist nur so, das es gefährlich ist, wenn die Elite, die
es eigentlich besser wissern sollte, mit so einem kurzsichtigen
Dumpsfsinn beginnt. Dann muß man als "Intellektueller im WWW" eben
aufmucken und sagen: Stopp, bis hierhin und nicht weiter! In besserem
Wissen!
Gruß Z.