swashbuck schrieb am 8. Dezember 2004 22:56
> Oha, ja, Feigheit vor dem Feind quasi, mh?
Nein, eher ein Unwohlsein, dass der Blick über den Zaun offenbaren
könnte, dass die hehren Erklärungen engagierter Politseminaristen
eben nur Worte sind, die oft genug zwar Wünsche ausdrücken, aber kein
Instrumentarium zum Verständnis realer Vorgänge bereitstellen. Und
noch schlimmer: man könnte feststellen, dass die erdückende Toleranz
und gnadenlose Forderungsfreiheit des multikulturellen
Gesellschaftsentwurfs bei denen, für die er angeblich gedacht ist,
den Migranten und ihren Nachkommen, auf weniger, viel weniger
Gegenliebe stoßen könnte, als man es doch ausdrücklich auf seinem
letzten Parteitag beschlossen hat.
> Ich denke mal es ist die mediale Angst in der Öffentlichkeit die
> eingetretenen PFade zu verlassen.
Sicher, und zu recht. PrimeTime-TV will Gleichschaltung, weil das
Publikum Gleichschaltung liebt. Auch über Zeitungen ist es sehr
schwierig - denk an die Anwürfe, die Sloterdijk zu hören bekam wegen
seines "Menschenparks". Asylrecht, Zuwanderung, Gestaltung des
Miteinanders sehr unterschiedlicher, großer Menschengruppen (sofern
man nicht sowieso multikulturelle de facto-Apartheid vorzieht) sind
riskante Themen in der Öffentlichkeit. Man kann sich falsch
ausdrücken, man kann falsch verstanden werden, aber das größte
Hindernis für eine gesellschaftliche Diskussion sind natürlich die,
die diese Themen nicht zu diskutieren wünschen. Vor zehn Jahren saßen
die meist noch rechts. Heute häufig links.
> In einer Fernsehdiskussion wird ein Profi niemals sich aufs Glatteis bewegen,
> die Entlarvung könnte vollzogen werden!
Ich vermute eher, dass etwas stattfände, was als Entlarvung an
bestimmte Klientel verkauft würde. Es geht hier immerhin darum,
Mäuler zu stopfen.
> Ich denke schon das zu dem Thema viel gesagt werden kann, sogar
> vernünftiges, aber im TV in einer freien Diskussion niemals.
Wirklich selten.
> > "Mulikulturalität"
>
> Diese ganze Diskussion ist doch eh zerfahren. Einerseits kommt sie
> viel zu spät, und dann wird sie unehrlich geführt.
:) Wirklich?
> Und dann ist es ja nicht so, das "die Migranten" nicht integriert sind,
> stimmt ja gar nicht. Es sind nur einige aus dieser Menge, welche das nicht
> geschafft habem oder nicht haben schaffen wollen.
Einige mehr, denke ich, aber ich gebe dir recht. Diese
Differenzierung geht, wie viele, viele andere auch, schnell verloren
- auf der anderen Seite möchte man auch mal thematisch weiter kommen
und nicht seine Zeit mit endlosen Disclaimern vertun, was man alles
*nicht* meint, oder worüber man sich *doch* bewußt ist.
In Foren geht das irgendwie nicht. Lässt man die Disclaimer weg und
forciert das Tempo, gehts gleich los mit platten Unterstellungen und
Beleidigungsversuchen.
> Das bleibt denjenigen ja auch selbst überlassen. Unverständlich finde
> ich jedenfalls, das es den Unwilligen auch noch leicht gemacht wird,
> damit durchzukommen. Nur als Beispiel: mehrsprachige Bögen zur
> Führerscheinprüfung.
Die gibt es? Wußte ich nicht. Komm, die sind für Touristen, die hier
im Urlaub ihren Führerschein machen. Falls nicht, dann eben anders:
wann endlich werden mehrsprachige Orts- und Hinweisschilder
verpflichtend?
> Oha, ja, Feigheit vor dem Feind quasi, mh?
Nein, eher ein Unwohlsein, dass der Blick über den Zaun offenbaren
könnte, dass die hehren Erklärungen engagierter Politseminaristen
eben nur Worte sind, die oft genug zwar Wünsche ausdrücken, aber kein
Instrumentarium zum Verständnis realer Vorgänge bereitstellen. Und
noch schlimmer: man könnte feststellen, dass die erdückende Toleranz
und gnadenlose Forderungsfreiheit des multikulturellen
Gesellschaftsentwurfs bei denen, für die er angeblich gedacht ist,
den Migranten und ihren Nachkommen, auf weniger, viel weniger
Gegenliebe stoßen könnte, als man es doch ausdrücklich auf seinem
letzten Parteitag beschlossen hat.
> Ich denke mal es ist die mediale Angst in der Öffentlichkeit die
> eingetretenen PFade zu verlassen.
Sicher, und zu recht. PrimeTime-TV will Gleichschaltung, weil das
Publikum Gleichschaltung liebt. Auch über Zeitungen ist es sehr
schwierig - denk an die Anwürfe, die Sloterdijk zu hören bekam wegen
seines "Menschenparks". Asylrecht, Zuwanderung, Gestaltung des
Miteinanders sehr unterschiedlicher, großer Menschengruppen (sofern
man nicht sowieso multikulturelle de facto-Apartheid vorzieht) sind
riskante Themen in der Öffentlichkeit. Man kann sich falsch
ausdrücken, man kann falsch verstanden werden, aber das größte
Hindernis für eine gesellschaftliche Diskussion sind natürlich die,
die diese Themen nicht zu diskutieren wünschen. Vor zehn Jahren saßen
die meist noch rechts. Heute häufig links.
> In einer Fernsehdiskussion wird ein Profi niemals sich aufs Glatteis bewegen,
> die Entlarvung könnte vollzogen werden!
Ich vermute eher, dass etwas stattfände, was als Entlarvung an
bestimmte Klientel verkauft würde. Es geht hier immerhin darum,
Mäuler zu stopfen.
> Ich denke schon das zu dem Thema viel gesagt werden kann, sogar
> vernünftiges, aber im TV in einer freien Diskussion niemals.
Wirklich selten.
> > "Mulikulturalität"
>
> Diese ganze Diskussion ist doch eh zerfahren. Einerseits kommt sie
> viel zu spät, und dann wird sie unehrlich geführt.
:) Wirklich?
> Und dann ist es ja nicht so, das "die Migranten" nicht integriert sind,
> stimmt ja gar nicht. Es sind nur einige aus dieser Menge, welche das nicht
> geschafft habem oder nicht haben schaffen wollen.
Einige mehr, denke ich, aber ich gebe dir recht. Diese
Differenzierung geht, wie viele, viele andere auch, schnell verloren
- auf der anderen Seite möchte man auch mal thematisch weiter kommen
und nicht seine Zeit mit endlosen Disclaimern vertun, was man alles
*nicht* meint, oder worüber man sich *doch* bewußt ist.
In Foren geht das irgendwie nicht. Lässt man die Disclaimer weg und
forciert das Tempo, gehts gleich los mit platten Unterstellungen und
Beleidigungsversuchen.
> Das bleibt denjenigen ja auch selbst überlassen. Unverständlich finde
> ich jedenfalls, das es den Unwilligen auch noch leicht gemacht wird,
> damit durchzukommen. Nur als Beispiel: mehrsprachige Bögen zur
> Führerscheinprüfung.
Die gibt es? Wußte ich nicht. Komm, die sind für Touristen, die hier
im Urlaub ihren Führerschein machen. Falls nicht, dann eben anders:
wann endlich werden mehrsprachige Orts- und Hinweisschilder
verpflichtend?