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42 Beiträge seit 22.04.2018

Re: Ich weiß nur eins:

venice12 schrieb am 15.07.2024 18:53:

Wenn dieses Narrativ haltbar wäre, gäbe es überhaupt keinen Grund, weiterhin Tausende Seiten Akten geheimzuhalten.

Über 98% der entsprechenden Akten ist längst öffentlich zugänglich. Und in den knapp 2% soll also tatsächlich der "Heilige Gral" versteckt sein, der die Geschichte komplett auf den Kopf stellt? Wohl kaum...
Vielmehr handelt es sich dabei z.B. um Daten und Aussagen, die auch heute noch lebende Personen betreffen. Gerade im heutigen Zeitalter des Datenschutzes sollte diese Vorgehensweise doch nachvollziehbar sein.
Aber es gibt wohl auch durchaus Dokumente, die die Arbeitsweise der Geheimdienste -
insbesondere im Umgang mit dem Ausland - in keinem günstigen Licht dastehen lassen. Mit dem Kennedy-Attentat selbst hat dies jedoch kaum noch etwas zu tun.
Die Verschlusssache dieser Akten war/ist übrigens keine Idee der Geheimdienste. Vielmehr
galt dies als allgemeine Richtlinie des Nationalarchivs für alle Bundesuntersuchungen auf einen Zeitraum von 75 Jahren (also bis 2039). Somit hätten also vor 2039 gar keine Dokumente freigegeben werden sollen, was erst mit Beschluss aus dem Jahre 1992 geändert wurde. Kritikern dient diese jedoch auch gern als Beweis für eine Verschwörung.

Das House Select Committee on Assassinations hat 1978 festgestellt, daß es wahrscheinlich eine Verschwörung zur Ermordung Kennedys gab und hat die Angelegenheit zur weiteren Ermittlung an das Justizministerium übergeben.

Das ist grundsätzlich richtig, jedoch nur die halbe Wahrheit:
Das House Select Committee on Assassinations, ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss, kam 1979 zu dem Ergebnis, es habe mit hoher Wahrscheinlichkeit einen zweiten Schützen vom Grashügel rechts der Fahrzeugkolonne gegeben, welcher sein Ziel jedoch verfehlte. Durch die Existenz eines zweiten Schützen habe es sich somit auch um eine Verschwörung gehandelt. Dieses Ergebnis stützte sich hauptsächlich auf die akustische Analyse einer Tonbandaufnahme, welche von einem der Polizei-Motorräder stammte. Demnach müsse von mindestens vier Schüssen ausgegangen werden. Oswald selbst konnte nachweislich jedoch maximal drei Schüsse abgefeuert haben. Die Interpretation dieser Aufnahme stellte sich später jedoch als nachweislich falsch heraus und es wurde festgestellt, dass diese keinerlei Rückschlüsse auf die Anzahl der abgefeuerten Schüsse zuließ.
Somit muss auch das Gesamtergebnis des Untersuchungsausschusses heute als nicht haltbar angesehen werden.

Den Beweis, daß es sich um eine Verschwörung gehandelt haben muß, legten vor kurzem die 5 Verfasser* von "The JFK Assassination Chokeholds" vor; der Untertitel lautet: "The Inescapable Prove therre was a Conspiracy". Die Einzeltäterbehauptung sei mithin völlig unhaltbar.

Aus Gründen, die ich hier an anderer Stelle schon ausführte, habe ich dieses Buch nicht gelesen. Wenn Sie mir jedoch mit einigen Stichworten erläutern können, warum genau die Einzeltäterbehauptung "völlig unhaltbar" sein soll, werde ich Ihnen natürlich gerne darauf antworten.

Kennedy Infoportal
www.John-F-Kennedy.info

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