Nun ist das Wissenschaftsmäntelchen endgültig abgelegt. Hass und Hetze dominieren. Es bleibt dabei - kein Wort über die letzten 20 Jahre und ansonsten das schwärzest mögliche Bild.
43 Jahre Krieg reichen Maurer wohl noch nicht. Und dass die Mütter- und Kindersterblichkeit in den letzten zwanzig, weitgehend Taliban-losen Jahren sich weiter verschlechtert hat, dass Afghanistan in diesen beiden Statistiken zusammen mit einigen afrikanischen Staaten in einer unrühmlichen Endgruppe zu finden und es auch bei weiteren Parametern nicht anders ist, kümmert sie nicht.
Ich smypathisiere nicht im mindesten mit religiösen Eiferern, Dogmatikern. Aber ich anerkenne das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Das Problem auf diesem Planeten sind nicht die Islamisten, sondern diejenigen, die sie aus taktischen Gründen gross gemacht haben. Ohne die Machinationen der usa wäre die Entwicklung in Afghanistan eine andere gewesen - und bekanntlich nicht nur dort. Auch der nun zu zweifelhafter Prominenz aufgestiegene IS-K wurde über lange Zeit von der CIA und von dem von dieser abhängigen afghanischen Geheimdienst als Gegengewicht zu den Taliban unterstützt. Und wieder ist ihnen dieser Machiavellismus auf die Füsse gefallen.
Es ist gewiss legitim, das Wissen über die Taliban zu erweitern. Aber dazu ist eine gepflegt geifernde Sozialanthropologin ganz offenbar nicht geeignet. Die bereits starken islamophoben Tendenzen zu verstärken - und zu mehr taugt der Text in seiner phänomenalen Einseitigkeit nicht - kann es wohl nicht sein, Herr Neuber.
Die Westler sind offenbar lernbehindert. Nicht einmal aus ihrem völligen Scheitern lernen sie etwas.