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  • Blueroom

mehr als 1000 Beiträge seit 29.12.2007

Warum diese Täter-Affinität?

Ich hab mal grob recherchiert und finde ein Dutzend aktuell
verfügbare Bücher über den Tod in Stammheim (dieses hier mit
eingerechnet).

Über den ebenfalls ungeklärten Tod Bubacks finde ich gerade mal 3.
Warum das wohl so ist?

Kann mir mal einer erklären, warum der Tod der RAF-Häftlinge so
interessant ist, dass nun nach 40 Jahren die zigste Indizienliteratur
auf dem Markt ist? Besteht überhaupt die Chance, dass das noch
lückenlos geklärt wird, wenn vielleicht der letzte kleine
Justizbeamte auf dem Sterbebett (schließlich leben aus der Zeit kaum
noch Verantwortungsträger) mal was rausrückt? Falls nicht doch die
Selbstmordversion stimmt?

Nun haben wir also einen ITler, der Anhand der Bauunterlagen aus den
50ern die Betonbeschaffenheit der Zellen beurteilen kann. Und "cui
bono" ist ihm zu spekulativ. Er hat nämlich keine Antwort darauf, wie
ein Staat so bescheuert sein kann, in laufenden Verfahren und noch
unaufgeklärten Taten die Täter/Verdächtigen hinzurichten und somit zu
Märtyrern zu machen. Und warum so ein konspiratives Killerkommando
nicht in der Lage ist, nicht mal tödlich tief in Irmgard Möller
reinzustechen, das erklärt er natürlich auch nicht. Und wenn man
schon Baader hinrichtet, warum lässt man nicht die echte Tatwaffe in
der Zelle zurück, sondern angeblich eine andere? Welches Komplott
würde so dämlich vorgehen?

Ob uns das Buch weiterhilft, wage ich zu bezweifeln.

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