Krieg zu führen ist auch ohne Beweise ein Verbrechen

Den humanen Krieg gibt es nicht. Ob er immer vermeidbar ist, sei dahin gestellt, denn es hat Situationen, die selbst diese Barbarei als das kleinere Übel erscheinen lassen (dem deutschen Faschismus war mit Verhandlungen nicht mehr beizukommen, den Politik-amateuren von Versailles gehört nachträglich ein Tritt versetzt). Das Kernproblem ist, dass es immer noch salonfähig ist, Situationen aus niederen Beweggründen (die USA sind Weltmeister), die von schnöden Profitinteressen bis zum tumben Imperialismus reichen können, so lange zu eskalieren, bis eine Seite die Nerven verliert. Im konkreten Fall scheint es so, dass die letzten 20 Jahre unter Natoführung der Druck auf das rohstoffreichste Land der Welt ständig erhöht wurde - wohl mit dem ultimativen Ziel, in Moskau einen regime change zu bewirken. Da hat man in Kauf genommen, dass das aus dem Ruder läuft, vielleicht war das sogar die Absicht. Wer sich als deutscher Politiker an so etwas beteiligt, verletzt seinen grundgesetzlichen Auftrag, der bekanntlich lautet, Schaden von uns abzuwenden. Dass das gründlich schief gegangen ist, kann auch der eskalierende Aktivismus von Medien und Politik nicht klein reden. Vor dem Hintergrund des Totalversagens sollten die Verantwortlichen keine Entscheidungen mehr für uns treffen dürfen - die Maidanhistorie der Grünen müsste der Parteibasis spätestens jetzt Grund genug sein, einen Wechsel hin zur Deeskalation zu fordern.