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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

Plausibilität

Die Plausibilität, dass russische Soldaten für Kriegsverbrechen verantwortlich sind, ist höher als die Behauptung einer "Inszenierung".

Stellt man die cui bono-Frage, wird sofort das Gegenteil klar. Es ist eben gerade nicht plausibel, dass Russen - Achtung, diese Formulierung ist wichtig - begangene Kriegsverbrechen geradezu öffentlich vorführen. Es geht nicht darum, in Abrede zu stellen, dass Russen solche Taten begehen könnten, natürlich besteht die Möglichkeit. Es geht darum, das sie, wenn sie es denn täten, alles Interesse der Welt hätten, sie zu verbergen. Und dafür kann man doch einiges tun.

Augenzeugenberichte sind nicht per se glaubwürdig. Ich wiederhole, was ich in einem anderen Kommentar schon ausgeführt habe: 'Man muss sich einmal versuchsweise in die Situation von Menschen versetzen, die erleben, wie sie militärisch erobert werden. Selbstverständlich ist jede Begegnung mit einem Besatzer ein Spiessrutenlauf. Man muss zuerst herausfinden, wie man sich verhalten muss, um nicht in Gefahr zu geraten.
Dann aber wurde es für die Bevölkerung der Gebiete, die die Russen wieder geräumt haben, wirklich schwierig. Nun rückten wieder die ukrainischen Kräfte ein. Sogar auf Begleittexten von Youtube-Clips der ukrainischen Seite wird gleich einleitend - ich habe das in maschinenübersetzer Form in einem früheren Kommentar bereits dokumentiert - von nötigen Säuberungen gesprochen. Nun muss sich die Bevölkerung also schleunigst erneut umorientieren, um nicht als Verräter, Kollaborateur behandelt zu werden. Eine solche Situation ist grauenvoll und selbstverständlich sagt man zum Eigenschutz das, von dem man annimmt, dass es erwünscht ist. Auf den Wahrheitswert solcher Aussagen kann man also nichts geben.' Und um es noch ganz direkt und deutlich zu sagen - das ist keine Kritik an diesen Menschen. Ich an ihrer Stelle würde selbstverständlich auch alles tun, um meine Haut und diejenige meiner Angehörigen zu retten.

Satellitenrohdaten kann man manipulieren oder umdatieren. Und so weiter. Man kann viel tun, um jemanden als Urheber einer Tat erscheinen zu lassen, der es nicht ist. Es gibt historisch jede Menge Beispiele für False flag-Ereignisse. Das müssen jetzt nicht notwendigerweise welche sein, aber nur eine wirklich neutrale Untersuchung vor Ort kann einigermassen fundierte Aussagen dazu machen.

Dass im Westen in diesen Fällen von jetzt auf sofort die ukrainische Version unbesehen übernommen wurde, von Journalisten und Politikern, ist ein schlechtes Omen. In jedem Kriminalfall wird Beschuldigten die Möglichkeit der Verteidigung eingeräumt. Da ist die Situation allerdings eine andere, das Gericht ist nicht selbst Partei, sollte es wenigstens nicht sein. Deshalb hinkt der Vergleich. Es herrscht Krieg, wie alles andere, werden auch seine Opfer instrumentalisiert, natürlich von beiden Seiten.

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