umbhaki schrieb am 09.04.2022 21:08:
Sie sanktionieren halt furchtbar gerne, die Amis. Schade, dass das so ansteckend ist.
Dafür muss man doch Verständnis haben:
Öffentliche und private Schulden der USA betragen aktuell ca. 30 Billionen (en: trllions) US$. Davon gut 23 Bio. gegenüber Auslandsgläubigern bei gerade mal 9 Bio. US-Investitionen im Ausland.
D.h., die USA finanzieren ihren Konsum (Handelsbilanz 2021: -859 Mrd. $) zu erheblichen Teilen aus Kapitalzuflüssen ausländischer Gläubiger (821 Mrd $ in 2021). Und da die Schulden sich binnen 20 Jahren vervierfacht haben, jedenfalls schneller wachsen als das BIP, müssen gelegentlich welche entsorgt werden - sei es durch internationalen Vertrieb fauliger Wertpapiere (vgl. Subprime-Krise) oder oder eben durch Beschlagnahme fremder Vermögen.
Die bislang ungebrochene ausländische Nachfrage nach US$ als Leitwährung und US-Bonds als krisensicherer Anlage fußt einerseits auf dem Interesse, die Bedienung der schon akkumulierten eigenen Forderungen nicht zu gefährden, andererseits (direkt oder indirekt) auf dem Vertrauen in die militärische Fähigkeit der USA, sich notfalls durch Androhung oder auch Anwendung von Gewalt zu verschaffen, was immer die Fortsetzung der oben beschriebenen Wirtschaftsweise erfordern mag.
Von den Indianern ist zwar nichts mehr zu holen und der letzte Ölschiefer wird auch irgendwann ausgelutscht sein, aber die Welt ist ja groß und die globale Präsenz vorerst gesichert.