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Avatar von /Rak
  • /Rak

mehr als 1000 Beiträge seit 26.10.2001

Re: Ja ne, is klar...

Aristophanes schrieb am 09.04.2022 09:56:

... die Legende vom unschuldigen Landser, der ja selbst nur ein Opfer der Umstände ist.
(...)
Merke, es gibt eine menschliche Verrohung im Krieg, die all das ermöglicht, was du beschreibst. Der Umkehrschluss, dass nicht auch Gräueltaten geplant, befohlen und gezielt umgesetzt werden, ist allerdings unzulässig.

Ich hab nie behauptet, dass es keine derartigen Gräueltaten gibt und gab, die von Oben angeordnet worden sind. Das gibt es sicher auch durchaus. Zwar nicht flächendeckend bei der "normalen" Wehrmacht im Osten - aber es gab damals durchaus sogar eigene "Einsatzgruppen" (vor allem der SS), die dann hinter der Front gezielt Massen- und Völkermorde begangen haben.

Aber in aller Regel sind in den meisten Kriegen derartige Vorkommnisse eben nicht von oben angeordnet - eben weil derartige Gräueltaten nicht nur auch einen schlechten Einfluss auf die Moral in der Truppe haben können - sondern weil das auch oft politisch/strategisch nicht wirklich gewollt ist von der Führung.

Im 2. Weltkrieg wurden so z.B. russische Soldaten, die von ihren Vorgesetzten oder der Militärpolizei oder den Politkommissaren beim Plündern oder Vergewaltigen erwischt wurden, durchaus mal direkt an die Wand gestellt und erschossen, entsprechend dem Militärrecht. Nur ist es eben nicht selten auch vorgekommen, dass die direkten Vorgesetzten und die Offiziere vor Ort da schlicht und einfach mitgemacht haben beim Plündern und Vergewaltigen. Und sich dann gleich auch die besten Beutestücke gesichert haben.

Und ob die russische Führung diese Gräueltaten in der Ukraine nun angeordnet hat oder nicht, das kann ich selbst aber auch nicht beurteilen. Fakt ist nur, dass sie wohl von russischen Soldaten in der Ukraine an Zivilisten (und auch wohl auch von ukrainischen Soldaten an russischen Soldaten.. ) begangen wurden. Aber alles andere dazu ist mangels gesicherter Information aus dem Kreml oder aus der ukrainischen Führung höchstens Spekulation.

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