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  • Two Moon

mehr als 1000 Beiträge seit 30.05.2017

Re: Plausibilität

Stellt man die cui bono-Frage, wird sofort das Gegenteil klar. Es ist eben gerade nicht plausibel, dass Russen - Achtung, diese Formulierung ist wichtig - begangene Kriegsverbrechen geradezu öffentlich vorführen. Es geht nicht darum, in Abrede zu stellen, dass Russen solche Taten begehen könnten, natürlich besteht die Möglichkeit. Es geht darum, das sie, wenn sie es denn täten, alles Interesse der Welt hätten, sie zu verbergen. Und dafür kann man doch einiges tun.

Ja, würde man denken, dass sie ein Interesse hätten das zu verbergen. Das westliche Narrativ konntert das aber schon länger mit: "Das ist anbsichtlicher Terror um die Zivilbevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen, alla Tschetschenien-Krieg."

So wirklich plausibel finde ich das nicht, stachelt solcher Terror doch nur noch mehr den Widerstandswillen der Bevölkerung an - und den Hass zwischen beiden Völkern. Aber was weiß ich schon von den 'echten' Befindlichkeiten der Russen und Ukrainer in diesem Krieg?

Vor zwei Tagen ist mir aber ein Artikel von vice.com untergekommen, eine, soweit ich das ermessen kann, nicht besonders rennomierte Internet-Illustrierte us-amerikanischer Herkunft. Der war dennoch sehr interessant und enthält eine weitere plausible Möglichkeit zu einem Teil dieser Vorkommnisse.

Da ich nicht weiß ob ich diesen Link hier posten kann, erzähle ich mal kurz:
In dem Artikel werden die Erfahrungen von zwei "Fremdenlegionären" berichtet, die für zwei Wochen zum kämpfen in die Ukraine gekommen sind. Ein Pole (Adam) und ein US-Amerikaner vietnamiesischer Abstammung (Le), der auch einmal im Afghanistan-Einsatz war. Sie waren Teil einer Gruppe von etwa 1000 ausländischen Kämpfern.

Die beiden kämpften im Raum Kiev, aber nur für zwei Wochen, verließen dann wieder das Land Richtung Polen, weil ihnen die Kämpfe zu grässlich waren, was die Ukrainer auch anstandslos zuließen. Und aus einem weiteren Grund und der ist interessant:

Die Disziplinproblematik habe sich laut Le auch in der Kaserne gezeigt. Von einer besonders wilden und undisziplinierten Gruppe sei ständig die Gefahr von Gewalt ausgegangen – US-Amerikaner und Briten, die behaupteten, Ex-Spezialkräfte zu sein. Während seines Aufenthalts hätten diese Soldaten andere in der Kaserne angefeindet, bedroht und angegriffen, sagt Le. Er und Adam vermuten, dass diese Männer unter dem Einfluss von Drogen standen. In der Kaserne hätten derweil Gerüchte über Plünderungen und die Erschießung von streunenden Hunden die Runde gemacht.

Mit jedem Tag sei auch Les Anspannung gewachsen. Ständig habe er vor feindlichen Angriffen auf der Hut sein müssen, bald habe er sich aber auch unter seinen eigenen Männern nicht mehr wirklich sicher gefühlt. Eine kleine Minderheit der Freiwilligen seien "Psychos und Kriminelle" gewesen, sagt er. Sie seien nicht in die Ukraine gekommen, um dem Land zu helfen, sondern, um "einen Freifahrtschein zum Töten von Menschen zu bekommen und durchzudrehen".

Auch andere Kämpfer hätten der Gruppe nicht über den Weg getraut. "Viele wollten mit diesen Typen nicht auf Einsätze gehen, weil sie einfach nicht vertrauenswürdig waren", sagt Le. "Das Risiko, von irgendwelchen Kriminellen in den eigenen Reihen eine Kugel in den Rücken zu kriegen, war weitaus höher, als einem lieb war."

Der Artikel schreibt dann weiter, dass es sich bei diesen 'Psychos' nach Recherchen der Zeitung um eine Gruppe von 5 Männern gehandelt hat, die kurze Zeit später auch von den Ukrainern aus der Einheit entfernt worden seien.
Der ganze Artikel ist mit Sicherheit auch nicht pro-russisch, eher pro-ukrainisch bis neutral.

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