Denn das würde ja ein Eingeständnis bedeuten, dass dieser Krieg Russlands (ganz sicher falsche und unangemessene) Reaktion auf eine vorangegangene Aggression war, und dass man diese Eskalation dadurch hätte verhindern können, dass man Russlands im Vorfeld klar formulierte Interessen berücksichtigt.
Leider scheint der Westen jede Fähigkeit eingebüsst zu haben, die verbindliche Wirklichkeitsinterpretation, die der dort vorherrschende politische Prozess produziert, noch zu hinterfragen oder zu korrigieren. Man hängt fest in Endlosschleifen der gegenseitigen Selbstvergewisserung, in die man auch die Bürger einbindet, Gegenstimmen werden gar nicht erst in den Diskurs gelassen.
Also müssen leider die Ukrainer und die Russen sich weiter gegenseitig abschlachten, und vielleicht müssen wir demnächst auch an der "Nordostflanke" der NATO um den Zugang zu Kaliningrad und den baltischen Staaten kämpfen, das scheint immer noch besser zu sein, als zu akzeptieren, dass der politisch und medial fabrizierte Konsens keine universale Gültigkeit hat.