...wie uns dein Nick suggerieren soll, sobern wohl ein 'Erdowahn'-Türke, wie dein Text verrät. Und die Kurden sind höchstens (ungeliebte) türkische Staatsbürger, aber nicht türkischer Nationalität, genauso wie Sorben (inkl Wenden) und Dänen in Deutschland zwar deutsche Staatsbürger sind, aber ihre eigene Nationalität haben. Unterschiedliche Nationalitäten waren für mittelalterliche Feudalstaaten kein Problem, auch nicht für das Osmanische Reich, das seine Bürger eher nach Religionszugehörigkeit klassifizierte. Das wurde erst mit dem bürgerlichen Nationalismus zum Problem.
Die Zahl der in das ursprünglich großenteils ebenfalls indoeuropäische Mittelasien vorgedrungenen Turkvölker war nie ausreichend groß genug, um einen nennenswerten Einfluss auf die ethnische Bevölkerungsentwicklung zu haben, wären nicht unter der mongolisch-turktatarischen Eroberung Millionen (vor allem Männer) umgebracht worden. Nach Anatolien sind Turkstämme aber schon zuvor vorgedrungen und errichteten in der Folge eine Minderheitsherrschaft, die andere Turkvölker nicht automatisch zu ihren Verbündeten machte. Beispiele: 1. Turan-Türken und mongolische Il-Khane in Persien, die zwecks Abgrenzung von Anatolien-Türken ihrer Bevölkerung die schiitische Islam-Richtung verordnete; 2. Mongolen und verbündete Turkstämme, die unter Timur Lenk die osmanische Armee vernichtend schlugen, so dass sich die Eroberung von Byzanz um ein halbes Jhdt verzögerte.
Euch Türken scheinen wesentliche Geschichtskenntnisse vorenthalten zu werden und auch die Fähigkeit, zwischen Staatszugehörigkeit und Nationalität, ebenso wie zwischen Rassismus und Ethnozentrismus zu unterscheiden. Einen Panturkismus hatte es in früheren Zeiten nie gegeben, die Stämme sind Bündnisse eingegangen, mal mit den Einen, mal den Anderen. Das konnten auch indoeuropäische Steppenreiterstämme sein. Dafür gibt's zahlreiche Beispiele in der Geschichte Eurasiens; in der Völkerwanderungszeit Europas stehen dafür die Sarmaten (Slawen, Germanen, Iraner, Turktataren), die auch eine in vielen Aspekten einheitliche (Steppenreiter-)Kultur entwickelten. Und auch die Bulgaren sind aus einer Melange südslawischer Stämme mit Teilen der turktatarischen Bolgaren hervorgegangen, die von anderen Turkstämmen und Mongolen bedrängt wurden.
Viele Linguisten zählen die türkische ebenso wie die mongolische und finno-ugrische Sprachfamilie zwar zu einer Übersprachfamilie (nostratisch), die auch die indoeuropäischen Sprachen umfasst, aber das ist allein der Lexik, nicht den unterschiedlichen Grammatiksystemen geschuldet und kann deshalb auch über Siedlungsnähe gedeutet werden. Schließlich waren fast alle ursprünglich berittene Steppenvölker mit dem Adler als Leitmotiv, der sich deshalb in den Wappen vieler Staaten wiederfindet. Die afroasiatischen Wüstennomaden bevorzugten dagegen den Halbmond, unter dessen Schein sie oft in den Wüsten unterwegs waren und der unter ihrem Einfluss auch zum religiösen Symbol des Islam avancierte.