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  • Ho Tsen Plots

mehr als 1000 Beiträge seit 25.09.2016

Jenseits aller epistemiologischen Hirnverknotungen:

Der Autor hat ja Recht, wenn er am Ende seines Pamphlets zu der Erkenntnis gelangt:

Die einseitige Zusammensetzung mit Naturwissenschaftler:innen wird tendenziell eher einer rigideren und restriktiveren Maßnahmenpolitik mit weiteren unabsehbaren gesamtgesellschaftlichen Kollateralschäden zum Durchbruch verhelfen.

Das liegt aber nicht an der Zusammensetzung des sogenannten Expertenrats mit Naturwissenschaftlern, sondern daran, dass einseitig regierungshörige Tendenzwissenschaftler bestellt wurden, deren einzige Aufgabe die Erfüllung der Alibifunktion für die Regierung ist.

Man sieht das auch in erschreckender Weise an den Verlautbarungen des Ethikrats, weswegen der Vorschlag des Autors, "starke Gegengewichte, wie etwa durch den Ethikrat oder eine Institutionalisierung von gesellschaftstheoretischer Politikberatung" zu etablieren, vollkommen in die Irre führt.

Der gesamte Text des Autors Maurizio Bach ist eine sprachliche und stilistische Zumutung für jeden vernunftbegabten Leser.

Das betrifft nicht nur solch verunglückte Gender-Gaga-Konstruktionen wie "Vertreter:innen der Naturwissenschaftler:innen", woran das mangelnde Sprachverständnis deutlich wird, sondern auch Formulierungen wie "die positivistische-szientifische Episteme", was sprachlich falsch ist und erst nachfolgend mit "der positivistisch-szientifischen Wissenschaftskultur" wieder halbwegs korrekt, aber dennoch schwer verdaulich geschrieben ist.

Aus meiner Sicht zeigt sich hier mal wieder, wie kognitive und gedankliche Unklarheit mit mangelndem sprachlichen Ausdruck Hand in Hand gehen.

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