Karl May1 schrieb am 17.04.2022 12:04:
Es muss Gründe für eine derart einseitige und tendenziell naiv-bellizistisch-populistisch-manipulative Herangehensweise an den von Moskau ausgehenden Horror geben
Zum einen hat die Meinungsvielfalt in den Redaktionen in den letzten Jahren extrem abgenommen. Dass man auf einer Plattform wie TP zum selben Thema völlig konträre Positionen findet, ist bei den MSM leider die seltene Ausnahme und nicht die Regel.
Zum anderen sind Haltungsjournalisten heute kaum mehr in der Lage, zwischen Meinung, ihrer eigenen Haltung und Berichterstattung zu trennen. Sie arbeiten wie religiöse Fanatiker, die ihre Sicht der Dinge unters Volk bringen wollen. Das fängt mit der Zwangsbeglückung durch Gendersternchen an und geht bei gesellschaftlichen und politischen Themen bis in kleinste Detail, wie der Nachrichtenkonsument bitte Sachverhalte zu interpretieren hat.
Damit einher geht eine Intolleranz ohne gleichen gegenüber allen, die von dem schmal gesteckten Meinungskorridor auch nur um wenige Bogensekunden abweichen. Die werden mit aller Rhetorik, Rabulistik, mit Hilfe von Fakten-"checkern" und den ganzen Lohnschreibern in Foren bekämpft und geht bis hin zur Vernichtung der beruflichen und privaten Existenz.
Hinten herum sind die wenigen Vordenker und -beter in den Redationen bestens vernetzt und sind so leicht durch Think-Tanks und Organisationen manipulierbar. Der Druck zu konformen Verhalten innerhalb der Redaktionen fördert ja auch angepasste Schreiberlinge und sortiert all jene aus, die ihren Kopf noch zum Denken benutzen und dabei eventuell eine andere Sicht auf die Dinge einnehmen.
Das repressive Klima in Medien und Gesellschaft gegen jede Form von Abweichung vom "guten religiösen Glauben" fördert halt genau jenes Duckmäusertum, welches Deutschland schon unzählige Male nicht gut getan hat.
Am Ende leben und arbeiten die Journalisten in ihrer eigenen kleinen Filterblase und bestätigen sich dabei täglich aufs neue in ihrer Weltanschauung.
Kürzlich habe ich in einem anderen Zusammenhang den Begriff "Negativselektion" gelesen. Dieser Begriff lässt sich auch auf heutigen MSM-Journalismus anwenden. Nicht die besten, die fähigsten und hellsten Köpfe bevölkern heute die Redaktionsstuben, sondern das angepasste Mittelmaß und Duckmäusertum.
Eine Entwicklung, die man auch in anderen Bereichen beobachten kann, wie etwa der Politik.