Der eigentliche Witz liegt für mich in dem Beharren darauf, man müsse 'endlich' einmal die Situation aus russischer Perspektive betrachten und der Annahme, jeder der einen westlichen Standpunkt vertritt, sei ein Opfer westlicher Propaganda, denn umgekehrt wird der gleiche Stiefel draus.
Es hat auch keinen Sinn, sich gegenseitig Verfehlungen an den Kopf zu werfen, denn auch da haben alle Dreck am Stecken. Ebenso sinnlos ist das Pochen auf Verträge, die getrost in die Museen gepackt werden können.
Noch überflüssiger ist das endlose Gejammer, es müsse die Vorgeschichte der Russen berücktsichtigt werden, denn es gibt auch eine westliche Version.
Was hätten wir da sonst noch? Ach ja, die "Roten Linien" der Russen, die man doch beachten müsse - dabei haben die Russen die fetteste Rote Linie des Westens überschritten: Sie haben ein Land angegriffen, das nur aus dem einzigen Grund nicht in die NATO aufgenommen wurde, um auf die Sicherheitsinteressen Russlands Rücksicht zu nehmen.
Und Russland kommt mit der Rechtfertigung daher, es habe angreifen müssen, weil man auf seine Sicherheitsinteressen keine Rücksicht genommen habe.
Loooooooooooooooool...
Aufgrund der unentwegten Irrationalitäten und Paradoxen habe ich schon lange aufgehört, in den 'Argumenten' der Russen und ihrer Seelenverwandten noch nach irgendeiner Logik zu suchen.
Wenn man erst einmal begriffen hat, dass alle Lügengebäude zwangsläufig immer instabiler werden, je höher sie sich auftürmen - weil es selbst hochintelligenten Geistern nicht möglich ist permanent alle Faktoren in das Gespinst so einzupassen, dass sie in alle Richtungen logisch sind. Versucht man dann eines der Steinchen, das keine logische Anbindung hat, in eine passendere Richtung zu drehen, verliert die Konstruktion an anderer Stelle ihren Halt und bricht in sich zusammen.
Dies ist genau das Phänomen, das ich täglich in den Foren beobachten kann. Die Reaktionen auf solche Zusammenbrüche entsprechen dann zumeist auch russischer 'Logik': Aaaattacke! - Nach dem Motto: "Bist Du nicht meiner Meinung, dann muss ich Dich niedermachen."
Für sein Handeln ist ein jeder selbst verantwortlich - sonst niemand - sofern er nicht unter Hypnose stehend fremdgesteuert wird oder durch Krankheit nicht mehr im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte steht. Krieg und Frieden in der Ukraine liegen - zur Stunde noch - in den Händen der Russen. Je länger sie sich weigern sich dieser Verantwortung zu stellen, desto größer die Gefahr, dass ihnen das Heft tatsächlich aus der Hand gleitet, das sie ständig versuchen, dem Westen zuzustecken.
Die menschliche Psyche hat Hemmschwellen, mit denen die Menschen daran gehindert werden sollen, sich durch Zerstörung ihres Sozialgefüges selbst zu zerstören. Bei den in der Ukraine kämpfenden Russen sind keine solchen Hemmschwellen mehr erkennbar. Vielleicht bedeutet genau DAS den Untergang eines Volkes, das seine einst bewundernswerte Kultur offensichtlich bereits verloren hat, der sich in einem schleichenden Prozess bereits vollzieht. Und der selbstzerstörerische Angriff auf die Ukraine ist die Folge des zunehmenden Systemausfalls nach dem Wegfall der Hemmschwellen.