Herr Kuhbandner hat eine Hypothese aufgestellt:
Die Anzahl der festgestellten Neuinfektionen in KW10-KW15 steigt schneller als die Anzahl an Infektionen in der Bevölkerung in diesem Zeitraum.
Er hat seine Annahmen transparent gemacht. Beispielsweise, dass die Anzahl an durchgeführten Tests pro Tag vergrößert wurde und die Voraussetzungen für die Durchführung eines Tests sich nicht verändert haben, also nur Personen getestet wurden die typische COVID-19 Symptome zeigen und es eine Zahl zwar infizierter aber nicht getesteter Menschen in der Bevölkerung gibt.
Er zeigt, dass eine drastische Steigerung der Anzahl an Tests pro Tag dann auch zu einer drastischen Zahl an neuentdeckten infizierten am Tag führt, selbst wenn der Prozentsatz der Bevölkerung der tatsächlich infiziert ist, weniger schnell steigt.
Als Indikator führt er die Betrachtung des Anteils der positiv getesteten von allen getesteten an, der offenbar nicht so schnell zunimmt.
Das alles ist wissenschaftlich aus meiner Sicht vollkommen in Ordnung und legitim. "Fake News" oder dergleichen ist das keinesfalls. Ich bin froh, dass es noch Menschen gibt, die sich eigene Gedanken machen anstatt einfach mit allen Wölfen zu heulen. Letzteres ist sehr viel einfacher als eine unpopuläre Hypothese zu diskutieren.
Ob die Annahmen von Herrn Kuhbandner zutreffen und somit auch die Schlussfolgerungen, weiß ich nicht. Er bezieht sich eben auf das, was offiziell kommuniziert wurde.
Ich halte es nicht für gerechtfertigt ihn dafür anzugreifen - und er scheint ja praktisch in einem Shitstorm zu stehen.
Letztlich wäre es sinnvoll jeden Tag eine repräsentative Bevölkerungsgruppe anlasslos auszuwählen und zu testen, um hier Klarheit zu bekommen.
Hoffen wir, dass wir die Krise bald überwunden haben.
Viele Grüße
P.S.
Zumindest in meinem Bekanntenkreis gibt es zwei Personen in dem diskutierten Zeitraum, die wegen typischer COVID-19 Symptome bei Ihrem Hausarzt anriefen um getestet zu werden und ihnen gesagt wurde sie sollten zuhause bleiben.