Emo555 schrieb am 23.06.2022 17:07:
mouse-net schrieb am 22.06.2022 23:46:
Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Friedensvertrag von Versailles, der Gebietsabtretungen und hohe Reparationszahlungen beinhaltete kam Deutschland wirtschaftlich auch wieder auf die Beine.
Nur weil die USA teilweise die Reparationszahlungen erlassen haben.
Ebenso wurden Truppen abgezogen, so dass im Ruhrgebiet wieder produziert werden konnte.
Charles Dawes u.a.Wie heißt es so schön, schlechtem Geld sollte man kein gutes hinterherwerfen.
Nachdem gerade Deutschland nicht wenig hinterher geworfen wurde, klingt diese Aussage ein wenig merkwürdig.
Diese Aussage klingt überhaupt nicht merkwürdig wenn man sein allseits bekanntes Zitat verinnerlicht:
In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.
Die Vereinigten Staaten zusammen mit den westlichen Alliierten hatten nach dem 2. Weltkrieg ein großes Interesse daran Deutschland in ihre Sicherheitsstrukturen zu integrieren damit es nie wieder eigenständige Großmachtambitionen entwickelt.
Natürlich war das so.
Russland doch genauso.
Also Binse.
Also wurde hier investiert, die Bundeswehr wurde mit eingebunden, es wurden Soldaten hier stationiert usw. Das selbe hat auch die Sowjetunion aus gleichem Interesse in der DDR gemacht.
Na, geht doch.
Wenn du Zweifel daran hast, Adenauer und Franz Josef Strauß hatten schon früh die Idee einer eigenen atomaren Aufrüstung. Adenauer traute nicht wirklich der NATO, den Zahn hat man ihm aber schnell gezogen - der Brief einiger Wissenschaftler, einige Demonstrationen, fertig.
Adenauer war nicht unumstritten, hatte aber entsprechende Mehrheiten.
So ist das in demokratisierten Systemen.
Zurück zum Geld, was im 2. Weltkrieg im Kampf gegen Deutschland investiert wurde war kein schlechtes Geld, nach dem Krieg liefen die Geschäfte wie geschmiert.
Ja, auch für Firmen die schon gut mit den Nationalsozialisten verdient hatten.
In der Ukraine sieht es hingegen nicht so gut aus.
In der Ukraine sieht es gerade genau gar nicht aus.
Ein Großteil versickert in dunkle Kanäle,
Auch wieder so eine Binse.
Jedes Jahr werden 10 Billionen Euro an Steuern hinterzogen.
Weltweit.
Da ist die Ukraine wohl ein recht kleines LIcht.
als NATO Stützpunkt sieht es auch schlecht aus, eigentlich ist es eher eine Situation wie in Afghanistan aus wo am Ende ein Schlussstrich gezogen und alles abgeschrieben wurde. Im Vorgarten Moskaus ist eben kein guter Deal zu machen.
Die Ukraine ist ein eigenständiges Land - und versucht das gerade zu bleiben.
Was da in Zukunft noch an dunklen Kanälen übrig bleiben wird, wie transparent die Wirtschaft dort aufgebaut wird, wer dort alles investiert - steht doch völlig in den Sternen.
Nach dem Krieg wird auch recht wenig von den russischen Seilschaften, Verwandtschaftsgraden in der Justiz mit Russland, Besitzverhältnisse etc. übrig bleiben.
Ich vermute sogar - deutlich weniger als in Deuschland nach dem Krieg, wo auch heute noch damals recht faschismuskonforme Seilschaften agieren..
Die NPD war noch lange im Parlament, VW, BASF zum Beispiel haben erst 30 Jahre später zugegeben dass die mit Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen ihre Kohle gescheffelt haben.
Seit Jahren lese ich gerade hier auf Telepolis wie schlimm die Ukraine doch sein soll.
Eine Eigenständigkeit mit denkenden Menschen, die sich für ihre Demonstrationen sogar öffentlich vom amtierenden Präsidenten von Russlands Gnaden abknallen lassen mussten.
Die große Weltpolitik hat diese Leute nicht interessiert.
Die Demonstranten wollten die korrupten Seilschaften loswerden.
Bekamen aber russische Propaganda über gebraten.
Interessant auch wie die RF, die ja erst seit 1991 existiert, in die UN kam.
Aus einer Rede des ukrainischen UN-Botschafters:
"Stellen Sie sich vor, am letzten Tag vor Weihnachten (1991) schließt der Vorsitzende des Sicherheitsrates, der sowjetische Botschafter Woronzow, eine Ratssitzung. Die nächste Sitzung des Rates wird von der gleichen Person eröffnet – und, oh, ein Wunder! - als Vertreter eines anderen Landes - der Russischen Föderation. Ein Land, das damals in der UN-Charta und überhaupt in der Liste der UN-Mitgliedsstaaten fehlte.
Zu dieser Frage gab es im Sicherheitsrat keine Abstimmung.
Bei der Generalversammlung gab es keine Abstimmung.
Es gab keine offizielle Entscheidung von irgendeiner Stelle, und das nicht wegen der Weihnachtsferien.
Präsident Jelzin informierte die UN nur über seine Entscheidung, und jemand traf die Entscheidung ohne öffentliche Diskussion und ohne Abstimmung."
https://www.pravda.com.ua/columns/2022/06/23/7354232/
Auch recht gut dargestellt wie Russland seit Jahren für seine Aggressivität von der Weltgemeinschaft belohnt wird.