Teile der politischen Linken haben keine andere Idee, wie der Krieg zu beenden sei, als dass die Ukraine auf dem Schlachtfeld siegen müsse, egal wie viele Todesopfer dies auch fordere; Kompromisse mit Gegnern werden aus Prinzip kategorisch ausgeschlossen, was genauso für Demonstrationen gelte: »Rechte bekämpft man, man marschiert nicht mit ihnen. Auch nicht für den Frieden.« (Simon Poelchau, https://www.nd-aktuell.de/artikel/1171060.manifest-fuer-den-frieden-wagenknecht-und-schwarzer-mit-rechten-marschiert-man-nicht.html?sstr=Wagenknecht) Wer so denkt, ist nicht nur borniert, sondern sogar gemeingefährlich.
Selbst jemandem, der sich nur aus Leitmedien informiert, sollte eigentlich bewusst sein, dass die Ukraine politisch seit vielen Jahren, und natürlich auch von Anfang an unter dem aktuellen Präsidenten Wolodymyr Selenskij, deutlich weiter rechts steht als in Deutschland etwa die AfD, sodass als Vergleich höchstens noch die ultranationalistische NPD angemessen wirkt, mit der die Linkspartei sicher nicht gemeinsam marschieren möchte.
Wären stattdessen Waffenlieferungen an Neofaschisten okay, wenn dies irgendeinem Frieden dienen könnte? Es gibt gruselige Bilder davon, wie in der Ukraine seit langem Kinder an Sturmgewehren ausgebildet werden – etwa https://www.fluter.de/asow-jugendcamps-in-der-ukraine oder https://www.faz.net/aktuell/fotografie/ukrainisches-jugendcamp-toeten-lernen-in-den-sommerferien-15994011.html –, um später als Erwachsene in Gruppen, die sich anscheinend etwa »Temperament des Willens« nennen, die strittigen Separatistengebiete zurückerobern zu können, in denen nach dieser Ideologie ohnehin keine echten Menschen mehr wohnen. Welche angeblich »ehrlich« pazifistische Linke könnte nach dem geforderten bedingungslosen russischen Abzug für das Überleben vermeintlicher Kollaborateure garantieren?