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  • J@son

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Re: Problem der Ukraine sind nicht fehlende Waffen, sondern fehlende Männer

Feldor schrieb am 26.09.2023 14:05:

Für eine erfolgreiche Offensive bräuchte die Ukraine bei gleichwertiger technischer Ausstattung etwa dreimal so viele Soldaten wie die Russen. Dieses Verhältnis 3:1 ist eigentlich ein uralter militärischer Grundsatz, wird aber von unseren Politikern im Westen offenbar nicht verstanden.

Sowas gilt nur, wenn du die feindlichen Linien stürmst, das machen aber weder die Ukrainer noch die Russen. Ok die Russen haben das bei Bachmut gemacht und so ihre Gefängnisse etwas geleert. Die Ukrainer trauen sich aber nun umgedreht nicht mehr so richtig nach Bachmut rein. Die Ukrainer wollten anfangs auch mit der Brechstange durch im Süden ... wie das geendet hat, weiß man ja.
Dadurch, daß du überall und ständig alles mit Drohnen überwachen kannst, kommt es doch kaum noch zu größeren Angriffen.
Die Drohnen sind aktuell das Hauptproblem. Du kannst nichtmal mehr Truppen für einen Angriff sammeln, ohne daß es der Gegner bemerkt und sofort draufhält. Deswegen zerfasert alles in mehr oder weniger kleine Scharmützel und Vorrücken im Schneckentempo.
Und doof sind die Russen auch nicht, lassen die Ukrainer genau an einem Punkt im Süden ein kleines Stückchen vor, aber auch nur Infanterie ... wenn das nicht kalkuliert war ... Wichtig wird, diesen winzigen "Durchbruch" über den Winter zu halten ... das könnte ungemütlich werden. Und nächstes Jahr spielt sich dann dieselbe Geschichte ein paar km weiter südlich ab.
Personal wird auch den Ukrainern nicht so schnell ausgehen. Die Aussagen, daß die nun schon alte und Kranke rekrutieren, halt ich für etwas überzogen (rekrutieren aber an der Front sind die nicht). Denke mal, so 2 Jahre kann auch die Ukraine noch aushalten. Frage ist, ob sich das lohnt.
Klar sollte man den Aggressor nicht gewinnen lassen. Um der Ukraine (vielleicht) den Sieg zu ermöglichen, hätte man aber von Anfang an alles liefern müssen, was geht. Da man das nicht gemacht hat, gehe ich davon aus, daß ein Sieg der Ukraine nicht gewollt ist ... und DAS hat der Reisner richtig erkannt ... zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel. Die Russen wissen das und haben sich drauf eingestellt. Wann im Westen mal der Groschen fällt, ist doch völlig egal, da man die Linie ewig weiterfahren wird, ohne der Ukraine wirklich zu helfen und den Russen wirklich zu schaden.

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