waldfriede schrieb am 28.08.2024 14:43:
Denke, dass China dabei den größten Einfluss ausübt. Letztlich gut so, wie ich finde! Möchte nämlich die unbestreitbare Ästhetik eines Atompilzes lieber nicht in natura erleben.
Da dürften ALLE Atommächte auf Russland einreden.
Die Atommächte wollen ja eine Welt, in der möglichst wenige andere Staaten auch Atomwaffen haben.
Also ist die Absprache: Wir greifen keinen nichtnuklearen Staat mit Atomwaffen an, die nichtnuklearen Staaten können und dürfen keine Atomwaffen beschaffen oder herstellen.
Wenn Russland im Ukrainekrieg Atomwaffen einsetzt, ist diese Absprache Makulatur und alle Staaten weltweit fangen an, sich nuklear zu bewaffnen.
Und damit ist es nicht nur gegen ganz zentrale Interessen der USA oder der EU, dass Russland keine Atomwaffen wirft, sondern auch gegen die Interessen Israels, Nordkoreas, des Iran, Chinas, Pakistans und Indiens. Und China und Indien sind für Russland als Handelspartner unerlässlich, wenn es den Krieg auch nur weiterführen will.
In diesem Stellvertreterkrieg haben es die USA natürlich einfacher, da ihre Partner (vulgo Vasallen) bereitwillig, und gerne auch in vorauseilendem Gehorsam, "Unterstützung" leisten.
Für Russland ist es kein Stellvertreterkrieg.
Eigentlich auch kein Stellvertreterkrieg für die USA. Die mussten erst davon überzeugt werden, dass sie unterstützen wollten, eigentlich ist das ein Stellvertreterkrieg der europäischen NATO-Staaten.
Dass man sich dabei auch gerne ins eigene Knie schießt, Schwamm drüber. Aber immer im Vertrauen darauf, dass RU blufft und rote Linien nicht existieren. Finde ich nicht ganz so!
Die roten Linien sind von Russland nie definiert worden.
Das ist wirklich typisch für einen Bluff; gäbe es konkrete Linien, hätte Russland die längst klargestellt.
Wahrscheinlich wissen die Russen selbst nicht so genau, wo sie ihre roten Linien haben.
Außer vielleicht darin, dass Putin für sich und Russland noch überhaupt eine Zukunft sieht, aber es will ja niemand Russland besetzen.
Deshalb lieber heute als morgen raus aus dem Schützengraben und an den Verhandlungstisch!
Ja, wenn denn die Russen verhandeln wollen würden.
Aber die wollen nur unter der Maßgabe verhandeln, dass die Ukraine alle Voraussetzungen schafft, zum russischen Vasallenstaat zu werden, und dafür gibt es keine Geschäftsgrundlage, solange die ukrainische Armee noch Aussicht auf Erfolg hat.
Und Hand aufs Herz: Die Ukraine ist in Schwierigkeiten, aber geschlagen ist sie noch lange nicht.