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  • Zetscho

mehr als 1000 Beiträge seit 03.02.2004

Der unbewußte Wunsch nach einem Feind

Oriens schrieb am 13. November 2005 16:55

> Die meisten Top-Terroristen, also der Kopf, kommen aus einem
> gesicherten sozialen Umfeld. Sie sind nicht arm, unterdrückt oder
> sonst irgendwie benachteiligt. Sie sind Psychopaten die Freude am
> töten haben. Der einige Fehler, den ihre Mitmenschen begangen haben
> ist, daß man diesen Abschaum für Menschen gehalten hat.

Nein, das stimmt so nicht. Erstens ist Terrorismus i.d.R. weitgehend
dezentral, d.h. es würde nicht viel bringen, den Kopf wegzuschlagen,
es ist eine Hydra. Und das, was es da an Top-Leuten gibt (Osama &
Co.) sind Wegbereiter der Ideologie, d.h. sie machen die
Schnittstelle zwischen Islamismus und den Kämpfern aus, sie kämpfen
allerdings nicht selbst. Grabe den Terroristen den Nachschub an
willigen Rekruten ab und diese Fanatiker sind weitgehend machtlos.

Und im Übrigen hätte das auch noch einige angenehme Nebeneffekte für
die Menschheit, abseits von Terrorismusbekämpfung.

> Man kann Terrorismus nicht beseitigen, aber man kann ihn bekämpfen.
> Mit purer Gewalt.

Und? Beseitigen kann ihn sehr wohl weitesgehend, in dem man die
Umstände, die Terrorismus hervorbringen beseitigt. Aus Deinem Beitrag
spricht die vielen Menschen typische Sehnsucht nach einem Feind
heraus. Du WILLST den Terrorismus gar nicht unbedingt beseitigen, Du
willst ihn lieber bekämpfen, mit "purer Gewalt". Dass das keinerlei
Erfolg hat, ist aus der Geschichte bekannt (bin auf Gegenbeispiele
gespannt), so gesehen bist Du eher auf der Suche nach einem Gegner,
auf den Du Deine negativen Gefühle projezieren kannst, anstatt das
Wohl ALLER Menschen anzustreben.

> Warum exestieren Serienkiller? Es interessiert mich nicht im
> geringsten, wieso ein Multimillionär, Universitätsprofessor, Student,
> Arbeiter o.ä. zum Terroristen wird.

Eben, denn offensichtlich brauchst Du einen Gegner. Ich würde
Terrorismus aber gerne beseitigt wissen...

Gruß, Z.

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