> > BasisDemokrat schrieb am 13. November 2005 13:37
> >
> > Dieser Artikel ist ein abstoßendes Machwerk, weil er Pazifisten die
> > Schuld an der Zunahme des Terrorismus zuschieben will ...
> djadmoros schrieb am 13. November 2005 21:55
> ... Maresch versucht im Kern nicht mehr als eine
> Situationsbestimmung: "Auf die Moralisierung des Krieges, die
> Neutralisierung von Krieg und Frieden und den Ruf: "Alle Schwerter zu
> Pflugscharen" ist der "irreguläre Krieg" gefolgt." Zwischen beiden
> Sachverhalten wird kein Verursachungsverhältnis, sondern nur ein
> Abfolge unterstellt.
Unter der Ueberschrift schreibt Maresch:
"Terror ist die Antwort auf die Fortsetzung des Friedens mit anderen
Mitteln"
Eine "Antwort" ist eine Reaktion. Eine Reaktion steht immer in einem
Ursache-Wirkungsverhältnis. Ausser man denkt irrational, mystisch
oder sonst unlogisch.
Der letzte Abschnitt ist tatsächlich dahingehend nebulös formuliert:
"Die neuromantische Vorstellung von Pazifisten und Menschenbewegten,
dass man die Politik, um einen Zustand dauerhaften und wirklichen
Friedens zu gewährleisten, dazu zwingen müsse, auf den Krieg als
eines ihrer Mittel ein für alle Mal zu verzichten, ist ins Gegenteil
umgeschlagen."
"ins Gegenteil umgeschlagen" könnte man noch als geradezu "zufällige
Abfolge" interpretieren (genauso den folgenden Satz, den djadmoros
zitierte), wenn man denn möchte - aber warum werden dann die beiden
Dinge überhaupt logisch durch ihre Gegenüberstellung in einem Satz
verbunden?!
Dann folgt aber das *Entscheidene*, was der Subtext unter der Titel
vorwegnahm:
"Und auf den unbedingten Willen zum Frieden ... antwortet jetzt der
Gotteskrieger mit dem "Krieg der Kulturen".
Auch hier wieder "antwortet" - s.o.!
Ist der Djihadismus ("Gotteskrieger"), also eine Folge eines wie auch
immer noch geartetem "unbedingten Willen zum Frieden"?
Ich wäre mir sicher, man könnte nachweisen, dass die
humanitaristische Ummäntelung gewisser Angriffskriege etwas mit
diesem "unbedingten Willen zum Frieden" zu tun hat...
Und man kann sicherlich behaupten, dass ein "unbedingten Willen zum
Frieden" seit jeher Angiffskriegen (wie dem Italiens auf Abyssinien,
der YU-Krieg, aber auch Irak!) *dienlich* war, ausserdem Terrorismus
als "Widerstand" bemäntelt und darurch gerechtfertigt hat
(insbesondere die PLO). Aber dass ein aggressives Vorgehen, ein
"Krieg der Kulturen", von "Gotteskriegern" angeblich von einem
"unbedingten Willen zum Frieden" *hervorgerufen* ("Antwort") wird -
diese zentrale These Mareschs erscheint einfach nur absurd. Es
begründet sie auch nirgends auf rationale Weise. Er scheint aber zu
hoffen, dass sie sich im Kopfe des Lesers verfängt und durch den
länglichen Artikel in irrationaler Weise verfestigt.
mfG, Otho
> >
> > Dieser Artikel ist ein abstoßendes Machwerk, weil er Pazifisten die
> > Schuld an der Zunahme des Terrorismus zuschieben will ...
> djadmoros schrieb am 13. November 2005 21:55
> ... Maresch versucht im Kern nicht mehr als eine
> Situationsbestimmung: "Auf die Moralisierung des Krieges, die
> Neutralisierung von Krieg und Frieden und den Ruf: "Alle Schwerter zu
> Pflugscharen" ist der "irreguläre Krieg" gefolgt." Zwischen beiden
> Sachverhalten wird kein Verursachungsverhältnis, sondern nur ein
> Abfolge unterstellt.
Unter der Ueberschrift schreibt Maresch:
"Terror ist die Antwort auf die Fortsetzung des Friedens mit anderen
Mitteln"
Eine "Antwort" ist eine Reaktion. Eine Reaktion steht immer in einem
Ursache-Wirkungsverhältnis. Ausser man denkt irrational, mystisch
oder sonst unlogisch.
Der letzte Abschnitt ist tatsächlich dahingehend nebulös formuliert:
"Die neuromantische Vorstellung von Pazifisten und Menschenbewegten,
dass man die Politik, um einen Zustand dauerhaften und wirklichen
Friedens zu gewährleisten, dazu zwingen müsse, auf den Krieg als
eines ihrer Mittel ein für alle Mal zu verzichten, ist ins Gegenteil
umgeschlagen."
"ins Gegenteil umgeschlagen" könnte man noch als geradezu "zufällige
Abfolge" interpretieren (genauso den folgenden Satz, den djadmoros
zitierte), wenn man denn möchte - aber warum werden dann die beiden
Dinge überhaupt logisch durch ihre Gegenüberstellung in einem Satz
verbunden?!
Dann folgt aber das *Entscheidene*, was der Subtext unter der Titel
vorwegnahm:
"Und auf den unbedingten Willen zum Frieden ... antwortet jetzt der
Gotteskrieger mit dem "Krieg der Kulturen".
Auch hier wieder "antwortet" - s.o.!
Ist der Djihadismus ("Gotteskrieger"), also eine Folge eines wie auch
immer noch geartetem "unbedingten Willen zum Frieden"?
Ich wäre mir sicher, man könnte nachweisen, dass die
humanitaristische Ummäntelung gewisser Angriffskriege etwas mit
diesem "unbedingten Willen zum Frieden" zu tun hat...
Und man kann sicherlich behaupten, dass ein "unbedingten Willen zum
Frieden" seit jeher Angiffskriegen (wie dem Italiens auf Abyssinien,
der YU-Krieg, aber auch Irak!) *dienlich* war, ausserdem Terrorismus
als "Widerstand" bemäntelt und darurch gerechtfertigt hat
(insbesondere die PLO). Aber dass ein aggressives Vorgehen, ein
"Krieg der Kulturen", von "Gotteskriegern" angeblich von einem
"unbedingten Willen zum Frieden" *hervorgerufen* ("Antwort") wird -
diese zentrale These Mareschs erscheint einfach nur absurd. Es
begründet sie auch nirgends auf rationale Weise. Er scheint aber zu
hoffen, dass sie sich im Kopfe des Lesers verfängt und durch den
länglichen Artikel in irrationaler Weise verfestigt.
mfG, Otho