"An die Stelle der Extensivierung ist die Intensivierung des Krieges
und der Feindschaft getreten, wodurch Konflikte eher verschärft als
gemindert werden und die Möglichkeit ihre Begrenzung oder Eindämmung
zunehmend verloren zu gehen droht.
Auch dieser Beobachtung vermögen wir kaum zu widersprechen. Blickt
man auf die jüngsten Luftkampagnen auf dem Balkan, am Hindukusch oder
im Nahen Osten, so müssen stets "alle moralischen Energien"
gesammelt, die Kräfte "zur äußersten Kraftanstrengung" gebündelt und
der "äußerste Einsatz aller, auch der letzten Reserven" erbracht
werden – alle Merkmale, die den "totalen Krieg" definieren."
Zu der oben zitierten Passage möchte ich widersprechen. War z.B. der
Balkan-Krieg nicht doch eher ein verschlafener Krieg? Ein Krieg der
nicht wie behauptet sonderlich intensiv geführt wurde? Wer erinnert
sich nicht an Wochenend-Sniper aus der Serbischen Republik, die sich
aus welchen Motiven auch immer in den umliegenden Bergen von Sarajevo
verschanzten und Zivilisten abknallten. Eine Umstand der der die
menschliche Tiefen sichtbar werden läßt, nicht jedoch von besonderen
Intensität zeugt. Auch das Pristina-Massaker, jedenfalls so wie es
von unserer Presse dargestellt wurde: Die KFOR-Soldaten mochten nicht
glauben, dass es zu Tötungen kam und beobachtete das Geschehen aus
nächster Nähe. Für mich alles Umstände die nicht zu einer intensiven
Kriegsführung passen.
Natürlich hat es Deutschland große moralische Anstrengung gekostet
sich in diesen Krieg einzumischen. Wer mischt sich schon gerne in
einen Krieg ein? Die deutsche Beteilgung daran war jedoch nicht viel
kriegerischer als ein humaitärer Einsatz in Somalia. Ich kann mich
daran erinnern: Einmal haben deutsche Soldaten zurückgeschossen. Als
Flüchtlinge aus auf dem Weg in ein Flugzeug angegriffen wurden. Ich
glaub das war´s aber auch schon. Gut es sind auch noch alte Tornados
als Begleitflugzeuge nach Serbien mitgeflogen. Glücklich über deren
Hilfe waren die amerikanischen Piloten nicht, da sie meines Wissens
Ihr Sicherheits-Level nach unten, den Möglichkeiten der deutschen
Maschinen, anpassen mußte.